Herz, mys Herz, warum so trurig, Und was soll das Ach u Weh? -- 'S ist so schön i frömde Lande! -- Herz, mys Herz, was fehlt der meh? "Was mer fehl'? -- es fehlt mer alles! Bi so gar verlohren hie! Syg es schön i frömde Lande, Doch es Heimeth wird es nie! "Ach, i d's Heimeth möcht i wieder, Aber bald, du Lieber, bald! Möcht zum Aetti, möcht zum M¨eti, Möcht zu Berg u Fels u Wald! "Möcht die Firste wieder g'schauen Und die lutre Gletscher dra, Wo die flingge Gemsli laufen, U kei Jäger fürers cha! "Möcht die Glogge wieder ghöre, Wenn der Senn uf d'Berge trybt, Wenn die Chueli freudig springen, U kes Lamm im Thäli blybt! "Möcht uf Flüeh und Hörner singe, Möcht am heiterblaue See, -- Wo der Bach am Felse schumet, -- Ueses Dörfli wieder g'seh! "Wieder g'seh die brune Hüsi, Und vor alle Thüre frey Nachberslüt die fründlich grüssen Und es lustigs Dorfe bei! "Keine het is lieb hie usse, Keini git so fründlich d'Hand, U kes Chindli will mer lache Wie daheim im Schwytzerland! "Uf u furt! u führ mi wieder Wo's mir jung so wohl isch gfi! -- Ha nit Lust, u ha nit Friede Bis ig i mym Dörfli bi!" Herz, o Herz! i Gottes Name, 'S ist es Lyde, gib di dry! Will's der Herr, so chaner helfe, Daß mer bald im Heimeth sey!
Confirmed with Texte zu der Sammlung von Schweizer-Kühreihen und alten Volksliedern, nach ihren bekannten Melodien in Musik gesetzt. Zweyte, verbesserte und vermehrte Ausgabe, Bern: bei J. J. Burgdorfer Buchhandler, 1812. pages 44 - 45.
Authorship:
- by Johann Rudolf Wyss der Jüngere (1781 - 1830), "Schwytzer-Heiweh", subtitle: "Im Berner-Dialekt" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- [ None yet in the database ]
Settings in other languages, adaptations, or excerpts:
- Also set in German (Deutsch), a translation by Anonymous/Unidentified Artist , "Schweizer- Heimweh" ; composed by Friedrich von Flotow, Wilhelm Taubert.
- Also set in German (Deutsch), [adaptation] ; composed by Friedrich Glück, Carl Maria von Weber (misattributed).
Researcher for this page: Melanie Trumbull
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Herz, mein Herz, warum so traurig? Und was soll das Ach und Weh? 'S ist so schön in fremden Lande! Herz, mein Herz, was fehlt dir mehr? -- "Was mir fehl'? -- Es fehlt mir alles! Bin so gar verloren hier! -- Sei's auch schön in fremden Lande, Dennoch wirds zur Heimath nie! "In die Heimath möcht' ich wieder, Aber bald, du Lieber, bald! Möcht' zum Vater, möcht' zur Mutter, Möcht' zu Berg und Feld und Wald! "Möcht' die Gipfel wieder schauen, Und die lautern Gletscher dran, Wo die flinken Gemschen laufen, Und kein Jäger vorwärts kann! "Möcht' die Glocken wieder hören, Wenn der Senn zu Berge treibt, Wenn die Kinder freudig springen, Und kein Lamm im Thale bleibt! "Möcht auf Fläsch und Hörner steigen, Und am heiterblauen See, Wo der Bach von Felsen schäumet, Unser Dörfchen wieder seh'n! Wiederseh'n die braunen Häuschen, Und vor allen Thüren gar Nachbarsleut', die herzlich grüßen, Und mit Kosen lustig sind! "Keiner hat uns lieb da draußen, Keine gibt so hold die Hand, Und kein Kindlein will mir lachen, Wie daheim im Schweizerland. "Auf und fort, und führ' mich wieder, Wo ich jung so glücklich war, Denn mir fehlen Lust und Friede, Bis in meinem Dorf ich bin." Herz, mein Herz, in Gottes Nahmen, 'S ist ein Leiden, gib dich drein! Will es Gott, so kann er helfen, Das wir bald im Heimath sein!
About the headline (FAQ)
Confirmed with Morgenblatt für gebildete Stände, sechster Jahrgang, Februar, Tübingen: J. G. Cotta'schen Buchhandlung, Februar 1812. from the column "Korrespondenz-Nachrichten," no byline, issue nro. 33, Freitag 7. Februar 1812, page 132. The statement is made [in German] that the original is printed in the Swiss dialect spoken in Bern, while in order to print the lyric in the periodical, it has been necessary to translate the original into "Hochdeutsch:" There is no identification of the translator.
Note: according to Hofmeister's Monatsbericht, both the Flotow and Taubert settings begin with stanza 3; further information will be added when we obtain it. See also Der Sänger in der Fremde, which uses the same first line.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author, "Schweizer- Heimweh" [author's text checked 1 time against a primary source]
Based on:
- a text in Swiss German (Schwizerdütsch) by Johann Rudolf Wyss der Jüngere (1781 - 1830), "Schwytzer-Heiweh", subtitle: "Im Berner-Dialekt"
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Friedrich (Adolf Ferdinand) von Flotow (1812 - 1883), "Heimweh", published 1847 [ voice and piano ], from Lieder und Balladen, no. 1, Dresden, Brauer [sung text not yet checked]
- by (Karl Gottfried) Wilhelm Taubert (1811 - 1891), "Heimweh", op. 129 (Vier Lieder) no. 1, published 1861 [ voice and piano ], Mainz, Schott [sung text not yet checked]
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