by Heinrich Alfred Bulthaupt (1849 - 1905)
Waldruhe
Language: German (Deutsch)
Dort wo die Linde uns Schatten beut, in dem raschelnden blättrigen Grund, am Giessbach dort, da stehen verstreut viel Blumen weiss und bunt. Da komm und lege dich, trauter Gesell, mit mir zu erquickender Rast, durch die zweige blickt der Himmel hell, und die Amsel singt vom Ast. O labende Ruh! Mit den Gliedern dehnt sich weit und weiter das Herz, dahin ist Alles, was ich ersehnt, die Erdenlust und der Schmerz. Ich fühle nur, und ich athme entzückt, und alles Gedenken flieht, es ist, als ob die Seel entrückt, mit der Luft und den Wellen zieht, als wäre die Erde rings um mich mein eigen Fleisch und Blut, o kühlender Wind, wie wonniglich verscheuchst du der Wangen Glut. Ist das mein Blut, was so klopft und klingt, oder ist's der enteilende Quell? ist das der Himmel, der so blinkt oder ist's dein Auge hell? Leg' nur dein Haupt an meine Brust, du Guter, und schlaf' ein, nun still, kein Wort! o sel'ge Lust, so nah' den Göttern zu sein.
Text Authorship:
- by Heinrich Alfred Bulthaupt (1849 - 1905) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Albert Hermann Dietrich (1829 - 1908), "Waldruhe", op. 36 (Vier Lieder für Mezzo-Sopran (oder Bariton) mit Pianofortebegleitung) no. 2, published 1882 [ mezzo-soprano or baritone and piano ], Leipzig, Breitkopf & Härtel [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Andrew Schneider [Guest Editor]
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