by Robert Hamerling (1830 - 1889)
Rauscht nirgend mir ein grüner Wald
Language: German (Deutsch)
Rauscht nirgend mir ein grüner Wald, Darin ich rasten mag? Das wär' mein trauter Aufenthalt Den langen Sommertag. Ach, nur in holder Grüne Bann Noch einmal, oder nie, Find ich, die mich so hold umspann, Die Kindheit, die so bald entrann, Verklung'ne Melodie! Hoch gebt um mich des Lebens Flut! Was lockt ihr Zauberschein? Wer nicht an treuem Herzen ruht, Ist auch im Schwarm allein. Vor meinem Augen blaut die See; Doch spült aus meinem Sinn Sie weg das Unvergeßliche? Sie lenkt in's Unermeßliche Mein Sehnen fernehin. O, wiegte wieder, wie einmal, Nur eine gold'ne Stund' Am Waldsee mich, im Schattenthal, Ein kühler Bergesgrund! Wenn Sehnsucht in die Weite fliegt, Im Grünen ruht sie bald. Da sinkt die Schwing' ihr, traumbesiegt, Mit grüner Schranke hold umschmiegt Das Herz der Tannenwald.
Confirmed with Robert Hamerling, Sinnen und Minnen: ein Jugendleben in Liedern, dritte verbesserte Auflage, Hamburg: J. F. Richter, 1870, pages 43 - 44.
Text Authorship:
- by Robert Hamerling (1830 - 1889), "Rauscht nirgend mir ein grüner Wald?", appears in Sinnen und Minnen: Ein Jugendleben in Liedern, in Lieder [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Albert Hermann Dietrich (1829 - 1908), "Rauscht nirgend mir ein grüner Wald", op. 22 (Sechs Lieder für Alt oder Bariton mit Pianoforte) no. 5, published 1871 [ alto or baritone and piano ], Bremen, Praeger und Meier [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
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