by Gustav Falke (1853 - 1916)
Nächtliche Heide
Language: German (Deutsch)
Our translations: FRE
Dunkel deckt die Heide nun, Geh nicht hinaus, wenn's graut. Es geht was um auf schleichenden Schuhn, Kriecht mit dem Nebel durchs Kraut. Schwarze Arme strecken sich aus, Tastende Hände. Ein Leib, Ein grinsend Gesicht aus dem Dunst heraus, Grauhaarig, ein altes Weib. Wo blieb's? Am Graben, am Ginsterstrauch, Weht's wie ein Schleier, spinnt Ein grau Gespinnst, löst sich, ein Rauch, Leise ab und zerrinnt. Kein Licht, kein Stern. Nur Schatten und Schein: Gestalten, ein Nichts, und doch da. Und die seltsamen Stimmen, was mag es sein? Du weißt nicht, ist's fern, ist's nah. Eines Kindes Weinen, ein Flüsterklang, Ein Rascheln und Knistern im Rohr, Und manchmal ein Ton, so angstvoll, bang, Als ersticke einer im Moor.
Confirmed with Gesammelte Dichtungen von Gustav Falke, Berlin und Hamburg, Alfred Janssen, 1912, Volume 2, page 46.
Text Authorship:
- by Gustav Falke (1853 - 1916), "Nächtliche Heide", appears in Tanz und Andacht. Gedichte aus Tag und Traum [author's text checked 2 times against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Max von Schillings (1868 - 1933), "Nächtliche Heide", op. 19 no. 3, published 1903 [voice and piano], from Vier Lieder nach Gedichten von Gustav Falke für eine Singstimme und Klavier, no. 3, Leipzig, Rob. Forberg [ sung text not verified ]
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , title 1: "Nuit sur la lande", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2011-08-19
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