by Christian Friedrich Traugott Voigt (1770 - 1814)
Nachtfantasie
Language: German (Deutsch)
Wann die Nacht schon im Gefild still und feiernd waltet und manch süßes Traumgebild Schlummernden entfaltet, sitz' ich einsam oft und wach, denke meinem Schicksal nach. Bin ich nicht das Gaukelspiel ungestümer Wogen? Oft im Auge schon das Ziel ward ich fortgezogen, hingeschleudert, statt zu nah'n auf dem wilden Ozean. Wann, ach wann gewährst du mir mein bescheid'nes Sehnen? Wann, o Himmel, dank' ich dir unter Freudentränen? Wann gelingt mir's, nicht zu ruh'n, nein, des Guten mehr zu tun? Plötzlich am gewölbten Zelt blickt des Vollmonds Schimmer durch die Wolken und erhellt mein vertrautes Zimmer. Rings umglänzt mich Sternenpracht, und zum Tage wird die Nacht. Da, da fliegt mein Blick empor zu den lichten Höhen, ud ich hör' im Sphärenchor eine Stimme wehen: Banges Herz, sei wohlgemut, alles, alles wird noch gut!
Text Authorship:
- by Christian Friedrich Traugott Voigt (1770 - 1814), alter Liebesspruch [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by August Harder (1775 - 1813), "Nachtfantasie" [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2024-07-30
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