by Franz Wildt (1868 - 1936)
Walderwachen
Language: German (Deutsch)
Noch liegt der Wald im tiefen Traum, im Grunde ruht Frieden und Schweigen; ein Rauschen zieht von Baum zu Baum, von Morgenduft in den Zweigen. Da bricht von Ost ein belebender Strahl durch die Stämme der träumenden Bäume, verscheuchend das Dunkel mit einemmmal, erhellend die weiten Räume. Es regt sich und wegt sicht, es raschelt und rauscht von der huschenden Echse im Grunde, das scheue Reh zittert und lauscht, erspähend die dämmernde Runde. Die Vöglein erwachen im weiceh Nest und heben die leichten Schwingen, sie hüpfen munter durch Strauch und Geäst mit Jubilieren und Singen. Da steiget empor der Sonnenball, und goldig erstrahlen die Gipfel, und sieh', es erwacht mit einemmal der Wald im Grunde und Wipfel. Der Wald ist erwacht! O Wunder, o Pracht! Nun preiset den Schöpfer, lobt seine Macht!
Authorship:
- by Franz Wildt (1868 - 1936) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Georg Rathgeber (1869 - ?), "Walderwachen" [TTBB chorus] [text verified 1 time]
Researcher for this page: Bertram Kottmann
This text was added to the website: 2008-09-15
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