by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896)
Motten
Language: German (Deutsch)
"Was nur da drinnen der Graukopf macht? Er blättert bis tief in die späte Nacht In alten Büchern hin und her, Als ob drin 'was zu finden wär'. Ei, sieh! Er ist ja nicht zu Haus, Heut' spür' ich sein Geheimnis aus!" Ein Spätzlein piept's und fliegt hinein. Da liegen Bücher, groß und klein; Es wählt' das größte mit Bedacht Und hat ans Blättern sich gemacht. "Vergilbt' Papier und arg befleckt! Möcht' wissen, wo der Wert da steckt? Doch halt!" -- Sein kluges Äuglein blitzt, Es hat sein Schnäblein flink gespitzt. "Zwei Motten! und wie groß und feist!" Begierig hat er sie verspeist Und piept: "Wer hätte das gedacht, Daß der auch Jagd auf Motten macht".
Text Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Motten" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Felix Paul Weingartner (1863 - 1942), "Motten", op. 25 (Sechs Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung) no. 4 (1899), published 1899 [ voice and piano ], Leipzig, Breitkopf & Härtel [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2007-11-22
Line count: 18
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