by Gertrud Günther (1881 - 1944), as Marie Madeleine
Der Sklave
Language: German (Deutsch)
Wie ist mein zitterndes Herz entbrannt, du brauner Sklave von Samarkand! Die Sonne lodert wie Gift und Glut über die Stadt und über der Flut! Komm du mit mir in mein weißes Haus! Und küß ich den blassen Mund dir rot, — deine Augen sind traurig wie der Tod. Deine Augen blicken so leer und starr unter dem seidenen Wimperhaar, du Allerschönster von Samarkand! Schweigst du noch immer? — Und kalt bleibt dein Mund ! Nieder mit dir auf die Kniee, du Hund ! Über dem Bett, das spitzenbesäumt hinter des Baldachins Falten träumt, hängt eine Peitsche mit goldenem Griff, Nieder mit dir auf die Kniee, du Sklav, hei, — wie der sausende Hieb dich traf! -------------------------------------- Und seltsam leuchten und wunderbar die Lotosblumen in deinem Haar, und die Tropfen Blut auf deiner Haut!
Confirmed with Geschlecht und Gesellschaft, herausgegeben in Verbindung mit namhaften Fachleuten von Karl Vanselow, Zweiter Band, Berlin / Leipzig / Wien : Verlag der Schönheit, 1907, pages 276-277.
Text Authorship:
- by Gertrud Günther (1881 - 1944), as Marie Madeleine, "Der Sklave" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Felix Paul Weingartner (1863 - 1942), "Der Sklave", op. 46 (Fünf Lieder) no. 3 (1909) [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
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