by Georg Freudenberg (1833 - 1865)
Höchster Lohn
Language: German (Deutsch)
Das war die junge Königsbraut, die zog wohl über's Meer; ihre Frauen standen all’ am Strand, ihre Ritter um sie her. Und als es nun zum Scheiden ging, da war ihr Herz voll Leid; Da gab sie ihren Frauen mild ihr helles Halsgeschmeid. Da gab sie ihren Rittern kühn ihre Spangen von rothem Gold; Da weinten die Fraun’ und Ritter so heiss um ihre Herrin hold. Der Sänger nur von Ferne stand, das Auge trähnenleer, doch mehr als allen andern war die Brust ihm kummerschwer. „Nun hab’ich nimmer mein hell Geschmeid, meine Spangen von rothem Gold; was geb’ ich dir zum Abschied doch, mein Sänger treu und hold? Ich will dir geben was Keinem ich gab vor dieser Stund: Einen Kuss ist nur der Sänger werth von meinem rothen Mund. Der Sänger neigte züchtig sich zum Kuss der Königsbraut, da priesen alle rings umher sein Glück so hoch und laut. Und war auch trübe noch sein Blick und war sein Wange noch so bleich, doch ging er heim als der stolzeste Mann im weiten Königsreich.
Text Authorship:
- by Georg Freudenberg (1833 - 1865) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by (Joseph) Joachim Raff (1822 - 1882), "Höchster Lohn", op. 98 no. 11 (1855-63), from Sanges-Frühling, no. 11. [text verified 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2015-01-16
Line count: 16
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