by Johann Friedrich Rochlitz (1769 - 1842)
Täusch' ich mich nicht, ist der Frühling...
Language: German (Deutsch)
Täusch' ich mich nicht, ist der Frühling erwacht? Verschwunden die lange Winternacht? Doch der Frühling ist kalt und rauh, Der Tag verhüllet in mattes Grau. Wirbelt die Lerche in hoher Luft? Ist es das Täubchen, das girrend ruft? Doch zirpend und schwach tönt Lerchenlied, Täubchen vergeblich um Liebe sich müht. Wollen die Bäume sich kleiden in Grün? Bächlein frisch über Kiesel fliehn? Doch die Blätter sind falb und krank, Leis' und schleichend ist Bächleins Gang. Ja, der Frühling -- wohl ist er erwacht, Verschwunden die lange Winternacht: Doch sie ruhet im finstern Grab, Die Allem erst schönes Leben gab.
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Confirmed with Taschenbuch für das Jahr 1805. Der Liebe und Freundschaft gewidmet, Frankfurt am Main: Friedrich Wilmans, 1805. Pages 247 - 248.
Authorship:
- by Johann Friedrich Rochlitz (1769 - 1842), "Frühling" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by August Harder (1775 - 1813), "Der Frühling", op. 8 (Gesänge mit Begleitung der Guitarre) no. 4 (1805) [ voice, guitar ] [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2018-04-01
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Word count: 98