by Karl Friedrich Müchler (1763 - 1857)
Abendlied
Language: German (Deutsch)
In des Meeres kühle Wogen Taucht die Sonn' ihr Flammenhaupt, Und des Himmels weiter Bogen Wird des Tages Glanz beraubt; Aber aus der hohen Ferne Leuchten mild in reiner Pracht Magisch tausend Silbersterne Durch die Monderhellte Nacht. Das Getümmel ist verklungen, Das des Tages Ruhe stört, Nun mit Abenddämmerungen Süsser Friede wiederkehrt. Sorg' und Müh' ist überwunden, Minder quälend ist der Schmerz, Und der Nacht geweihte Stunde Leuchtern das gepresste Herz. Dieser Stunde lasst uns freuen, Die uns zauberisch verjüngt, Und den schönen Band erneuen, Der uns fester stets umschlingt. O, vergesst nun, was euch qu&aul;let, An der Lieb' und Freundschaft Brust, Und zu neuem Dulden stählet Euch am Urquell reiner Lust. Seht die Zeit! auf raschen Fluthen Treibt des Lebens Nachen fort, Hascht die flüchtigen Minuten, Nicht mehr fern ist unser Port; Heut ist unser, doch nur heute: Unser Morgen ist vielleicht Schon des stummen Gottes Beute, Der für uns die Fackel neigt.
Authorship:
- by Karl Friedrich Müchler (1763 - 1857) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Karl Friedrich Zelter (1758 - 1832), "Abendlied", published c1790 [voice and piano], in Neujahrsgeschenk für die Freunde der Dichtkunst und des Gesanges. Vier Lieder von Karl Müchler in Musik gesetzt von [F. H.]Himmel, [F. L.] Seidel, [B. A.] Weber und [C.F.] Zelter, Berlin: Lehmann, c1790, song no. 3 [ sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2018-07-04
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