by Ludwig Storch (1803 - 1881)
Fernes
Language: German (Deutsch)
Ferne Wolken seh' ich ziehen, goldgesäumt vom Abendrot, und der Tag im letzten Glühen stirbt den süßen Flammentod. In den Trauerschleier hüllt sich still die Erde ein; sieh', schon wallt er freier über Flur und Hain! Ferne Töne hör' ich klingen, die wie Geisterstimmen zieh'n; auf der Abendlüfte Schwingen kommen leise Melodien, zittern und verschweben, grüßen kaum mein lauschend Ohr, rufen in das Leben weichen Schmerz hervor. Ferne Liebe grüß' ich sehnend, ein verklärtes Frauenbild, und die Wimper zuckt mir tränend, und die Perle träufelt mild. Ach, die ich gegrüßet, trennet von mir weites Land, und die Träne fließet spurlos in den Sand.
Confirmed with Gedichte von Ludwig Storch, Leipzig, 1854.
Authorship:
- by Ludwig Storch (1803 - 1881), "Fernes" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
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Settings in other languages, adaptations, or excerpts:
- Also set in German (Deutsch), [adaptation] ; composed by Cyrill Kistler.
Researcher for this page: Johann Winkler
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