by Aloys Wilhelm Schreiber (1761 - 1841)
Der Schatten
Language: German (Deutsch)
Fremdling, klage nicht an meinem Hügel, Blicke zu dem Morgenstern hinan; Hier wohl schwingt Vergessenheit den Flügel, Doch der Staub nur bleibt ihr unterthan. Zwar ist mein Name längst verklungen, Moos bedeckt die Schrift an meinem Grab, Aber sieh, sein Riegel ist gesprungen, Und der Morgen scheint darauf herab. Was ich, fromm vertrauend, ausgestreuet, Wahrlich, nimmer kann es untergehn, Die ich zu der Wahrheit Dienst geweihet, werden stets an ihrem Altar stehn. Siehst du dort die reichen Saaten wallen, Fröhlich decken sie ein glücklich Land - Und das erste Samenkorn von allen Gab der Erde vormals meine Hand.
Confirmed with Vaterländische Blätter, ed. by Aloys Schreiber, Heidelberg, in der Expedition der vaterländischen Blätter, 1812, page 206.
Authorship:
- by Aloys Wilhelm Schreiber (1761 - 1841), "Der Schatten", appears in Vaterländische Blätter, in An Alefs Grab, no. 2 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by (Philipp) Friedrich Silcher (1789 - 1860), "Der Schatten" [TTBB chorus] [text verified 1 time]
Researcher for this page: Bertram Kottmann
This text was added to the website: 2015-09-29
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