by Anonymous / Unidentified Author
Serenade
Language: German (Deutsch)
Kolombine, nicht erschrecken! Es sind ja keine Gespenster, die dich aus dem Schlafe wecken. Pierrot ist's, der dich liebt, und der seine Laute stimmt unter deinem Fenster. Kolombine, höre mein Singen! Höre mich an! Lass meine Lieder zu dir dringen. Pierrot ist ein gar armer Mann. Reich an Leiden, reich an Qualen war meine Lebensfahrt. Nichts an Leiden, nichts an Qualen blieb mir erspart. Manche Frau und manches Mädchen hab' ich gekannt. Lieben konnte ich noch keine, eh' ich dich fand. Kolombine, Zarte, Feine, komm' zu mir! Hier steh' ich im Mondenscheine, und mein müd' gequältes Herze sehnet sich heiß nach dir. Lass die duft'gen Hüllen fallen und die jungen Glieder strahlen blühend weiß -- und dann knie' ich vor dir nieder, küsse dir die jungen Glieder glühend heiß! Müde bin ich, Kolombine, müde! Nimm meinen Kopf in deinen Schoß, streichle mich mit zarten Händen, und ich werd' die Schmerzen los. Kolombine, lass dich küssen, küss mich wieder -- und ich schenck' dir meine schönsten, meine reinsten Liebeslieder eh' wir auseinander müssen. Kolombine, ich muss gehen, der Morgen graut, Heute schlag' ich Bajazzo tot, denn du bist seine Braut.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Erich J. Wolff (1874 - 1913), "Serenade" [voice and piano] [text verified 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2014-07-01
Line count: 37
Word count: 187