Der Mond, der scheint, Das Kindlein weint, Die Glock schlägt zwölf, Dass Gott doch allen Kranken helf! Gott alles weiß, Das Mäuslein beißt, Die Glock schlägt ein, Der Traum spielt auf den Kissen dein. Das Nönnchen läut Zur [Mettenzeit]1, Die Glock schlägt zwei, Sie gehn ins Chor in [einer]2 Reih. Der Wind, der weht, Der Hahn, der kräht, Die Glock schlägt drei, Der Fuhrmann hebt sich von der Streu. Der Gaul, der scharrt, Die Stalltür knarrt, Die Glock schlägt vier, Der Kutscher siebt den Haber schier. Die Schwalbe lacht, Die Sonn erwacht, Die Glock schlägt fünf, Der Wandrer macht sich auf die Strümpf. Das Huhn gagackt, Die Ente quackt, Die Glock schlägt sechs, Steh auf, steh auf, du faule Hex. Zum Bäcker lauf, Ein Wecklein kauf, Die [Glock]3 schlägt sieben, Die Milch tu an das Feuer schieben. Tu Butter 'nein Und Zucker fein, Die Glock schlägt acht, Geschwind dem Kind die Supp gebracht.
Klänge aus der Kinderwelt, Heft I
by (Karl Gottfried) Wilhelm Taubert (1811 - 1891)
1. Ammen‑Uhr  [sung text not yet checked]
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- from Volkslieder (Folksongs) , appears in Des Knaben Wunderhorn
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View original text (without footnotes)1 Weismann: "Mette Zeit"
2 Weismann: "langer"
3 Weismann: "Uhr"
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2. Soldatenlied  [sung text not yet checked]
Ein scheckiges Pferd, Ein blankes Gewehr Und ein hölzernes Schwert, Was braucht man denn mehr ? Ich bin ein Soldat, Man sieht's mir wohl an, Ich marschiere schon grad', Halt' Schritt wie ein Mann. Mit trotzigem Mut Zieh' Morgens ich aus, Kehr' freundlich und gut Um Mittag nach Haus. So wird exerziert Zum Abend noch spat, Bis der Schlaf kommandiert: Zu Bett, Kamerad!
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Soldatenlied", appears in Lyrische Gedichte, in Kinderleben, in Die vier Jahreszeiten, in 2. Der Sommer
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Soldatenlied", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- GER German (Deutsch) [an adaptation]
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Il soldatino", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Hoffmann's von Fallersleben Gesammelte Werke; Zweiter Band : Lyrische Gedichte : Liebesleben Fortsetzung, Kinderleben, Berlin, F. Fontane, 1891, p. 339.
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3. Beim Schaukeln  [sung text not yet checked]
Schick herüber -- schick ihn wieder -- Blümlein auf der Heide Schaukelt sich im Windeshauch, Und auf schwanker Weide Schaukelt sich der Kuckuck auch. Kuckuck! Kuckuck! Schick herüber -- schick ihn wieder -- Und so schaukeln beide Wir so lang dich hin und her, Bis auf schwanker Weide Dort der Kuckuck schreit nicht mehr: Kuckuck! Kuckuck!
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- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), no title, appears in Kinderlieder, in Schaukellieder, no. 2
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Reiterlied  [sung text not yet checked]
Hopp hopp hopp hopp! Reiterlein, Hopp hopp hopp! Reit frisch in die Welt hinein, Hopp hopp hopp! Bei den Blumen sanft und mild Durch die Dornen kühn und wild! Bleib fest im Bügel, Halt fest den Zügel! Hopp hopp hopp hopp, Reiterlein, Hopp hopp hopp! Durchs Gewässer ernst und sacht, Auf die Felsen mit Bedacht! Bleib fest im Bügel, Halt fest den Zügel! Hopp hopp hopp hopp! Reiterlein, Hopp hopp hopp! Mit Geduld auf Stepp' und Sand, Froh einst in dein Vaterland! Bleib fest im Bügel, Halt fest den Zügel! Hopp hopp hopp hopp! Reiterlein, Hopp hopp hopp!
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Reiterliedchen", appears in Kinderlieder
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Armes Bäumchen  [sung text not yet checked]
Armes Bäumchen, dauerst mich: Wie so bald bist du alt! Deine Blätter senken sich, Sind so bleich, fallen gleich Von des kalten Windes Weh'n, Und so bloß dann mußt du steh'n. Bäumchen nicht so traurig sei! Kurze Zeit währt dein Leid; Geht ein Jahr gar schnell vorbei. Bist nicht todt; grün und roth Schmückt dich wieder über's Jahr Gottes Finger wunderbar.
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- by Johann Wilhelm Hey (1789 - 1854), "Das Bäumchen im Herbste"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Wo sind all' die Blumen hin?  [sung text not yet checked]
Wo sind [alle]1 die Blumen hin? Schlafen in der Erde drin Weich vom Schneebettchen zugedeckt. Stille nun, daß sie niemand weckt. Übers Jahr mit dem Sonnenschein Tritt der liebe Gott herein, Nimmt die Decke hinweg ganz sacht, Ruft: "Ihr Kinder, nun all erwacht!" Da kommen die Köpfchen schnell herauf, Da thun sie die hellen Augen auf.
Text Authorship:
- by Johann Wilhelm Hey (1789 - 1854), no title, appears in Fünfzig Fabeln für Kinder
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View original text (without footnotes)1 Taubert: "all' "; further changes may exist not noted above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
7. Wer hat das Alles so gemacht?  [sung text not yet checked]
Es gibt kein Mäuschen so jung und klein Es hat sein liebes Mütterlein; Das bringt ihm manches Krümlein Brot, Damit es nicht leidest Hunger und Not. Es ist kein liebes Vögelein Im Garten draußen so arm und klein, Es hat sein warmes Federkleid, Da tut ihm Regen und Schnee kein Leid. Es ist kein bunter Schmetterling, Kein Würmchen im Sommer so gering, Es findet ein Blümchen, findet ein Blatt, Davon es frisst, wird froh und satt. Es ist kein Geschöpf in der weiten Welt, Dem nicht sein eigenes Teil ist bestellt, Sein Futter, sein Bett, sein kleines Haus, Darinnen es fröhlich geht ein und aus. Und wer hat das alles so bedacht? - Der liebe Gott, der Alles macht Und sieht auf Alles väterlich. Der sorgt auch Tag und Nacht für mich.
Text Authorship:
- by Johann Wilhelm Hey (1789 - 1854), no title
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]8. Der Hahn  [sung text not yet checked]
[Horch]1, horch! Der Hahn ist auch schon wach! So früh, Herr Hahn? Kaum graut der Tag, da kommt mit stolzen Schritten, der Hahn einher geschritten. Und kikriki! Hof ein Hof aus! Da muss der höchste ton heraus. Er kann sich nicht bezwingen, sein Morgenlied zu singen. Ja, ja ich hör es, wackrer Hahn, du kündest uns den Morgen an und mahnst uns durch dein Krähen, fein zeitig aufzustehen. Du rufst uns zu: Die Morgenstund, ihr Leute, die hat Gold im Mund, steht auf, ihr fleiß'gen Kinder, jetzt lernt ihr viel geschwinder. Drum kräh nur fort durch Hof und Haus, in einem Nu bin ich heraus; magst nun die Faulen wecken, die sich erst lange strecken.
Text Authorship:
- by Jakob Baechtold (1848 - 1897), "Der Hahn"
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View original text (without footnotes)1 Taubert: "Kikriki! kikriki! Horch"
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9. Um die Kinder still und artig zu machen  [sung text not yet checked]
Es kam ein Herr zum Schlösseli Auf einem schönen Röss'li, Ku-ku-kuk, ku-ku-kuk! Da lugt die Frau zum Fenster aus Und sagt: "Der Mann ist nicht zu Haus, Und niemand heim als meine Kind', Und's Mädchen ist auf der Wäschewind!" Der Herr auf seinem Rösseli Sagt zu der Frau im Schlösseli: Ku-ku-kuk, ku-ku-kuk! "Sind's gute Kind', sind's böse Kind'? Ach, liebe Frau, ach sagt geschwind," Ku-ku-kuk, ku-ku-kuk! "In meiner Tasch' für folgsam Kind', Da hab' ich manche Angebind," Ku-ku-kuk, ku-ku-kuk! Die Frau die sagt: "Sehr böse Kind'! Sie folgen Mutter nicht geschwind, Sind böse, sind böse!" Da sagt der Herr: "So reit' ich heim, Dergleichen Kinder brauch' ich kein'!" Ku-ku-kuk, ku-ku-kuk! Und reit' auf seinem Rösseli Weit, weit entweg vom Schlösseli! Ku-ku-kuk, ku-ku-kuk!
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , appears in Des Knaben Wunderhorn
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Pour rendre sages les vilains enfants", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Si presentò un signore al piccolo castello", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
10. Ringelreihen
Ringel, Ringel, Reihe, sind der Kinder zweie, sitzen auf dem Holderbusch, schreien alle: Musch, musch, setzt euch, setzt euch nieder! Steht ein Teller auf dem Tisch, kommt die Katz' und holt die Fisch', eins, zwei, drei in der Dechanei. Es sitz 'ne Frau im Ringlein mit sieben kleinen Kindlein. Was essen's gern? Fischlein! Was trinken's gern? Roten Wein! Setzt euch, setzt euch nieder! Schlag dem Bau'r die Fenster ein, kommt der Bütt'l und setzt dich ein, Katz' und Maus in das Narrenhaus.
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Researcher for this page: Johann Winkler11. Kind und Maikäfer  [sung text not yet checked]
Maikäfer, summ, summ, summ, Nun sag' mir an, Warum? Du fliegst am Fenster hin und her Um willst mein Laub und Haus nicht mehr? Was schwirrst Du so, was schnurrst Du so? Warum bist Du nicht mehr so froh? Lieb Kindlein, still, still, still! Hör', was ich sagen will. Wie sollt' ich denn wohl fröhlich seyn In Deinem dunklen Haus allein, So fern von frischer Himmelsluft, Von lichtem Grün und Laubesduft? Maikäfer, summ, summ, summ, Nun sag mir an: Warum? Wie? hab ich Fenster nicht gemacht Und frisches Laub Dir stets gebracht? Dein Haus in Sonnenschein gestellt Und Dich geführt in Wald und Feld? Lieb Kindlein, still, still, still! Hör', was ich sagen will. Wenn ich's mit Dir auch so gemacht, Du würdest weinen Tag und Nacht, Und wär' ich noch so gut dabei, Du sprächst doch allzeit: Laß mich frei!
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]12. Alles was mein ist  [sung text not yet checked]
Als ich ein armes Weib war, Zog ich über den Rhein, Bescheert mir Gott ein Hühnelein, War ich ein reiches Weib, Gieng ich über die Wiese, Fragten alle Leut, Wie mein Hühnlein hiese, Bibberlein heißt mein armes Hühnelein. Als ich ein armes Weib war, Zog ich über den Rhein, Bescheert mir Gott ein Entelein, War ich ein reiches Weib, Gieng ich über die Wiese, Fragten alle Leut, Wie mein Entlein hiese, Entequentlein heißt mein Entlein, Bibberlein heißt mein armes Hühnelein. Als ich ein armes Weib war, Zog ich über den Rhein, Bescheert mir Gott ein Gänselein, War ich ein reiches Weib, Gieng ich über die Wiese, Fragten alle Leut, Wie mein Gänselein hiese, Wackelschwänzlein heißt mein Gänslein, u.s.w. Als ich u.s.w. Bescheert mir Gott ein Zickelein, u.s.w. Klipperbein heißt mein armes Zickelein, Wackelschwänzlein u.s.w. Als ich u.s.w. Bescheert mir Gott ein Schweinelein, u.s.w. Schmortöpflein heißt mein armes Schweinelein, Klipperbein u.s.w. Als ich u.s.w. Bescheert mir Gott ein Kuh, Gute Muh heißt mein Kuh, Schmortöpflein heißt mein Schwein, u.s.w. Als ich u.s.w. Bescheert mir Gott ein Haus, Guckeraus heißt mein Haus, Gute Muh u.s.w. Als ich u.s.w. Bescheert mir Gott ein Mann, Kegelbahn heißt mein Mann, u.s.w. Bescheert mir Gott ein Kind, Goldenring heißt mein Kind. Bescheert mir Gott ein Magd, Hat er gesagt heißt meine Magd. Bescheert mir Gott ein Pferd, Ehrenwerth heißt mein Pferd. Bescheert mir Gott ein Knecht, Haberecht heißt mein Knecht. Bescheert mir Gott ein Hahn, Wettermann heißt mein Hahn. Bescheert mir Gott ein Floh, Hüpf ins Stroh heißt mein Floh. Nun kennt ihr mich mit Mann und Kind, Und all meinem Hausgesind.
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- from Volkslieder (Folksongs) , "Knecht, Magd, Ochs, Esel, und alles, was mein ist", appears in Des Knaben Wunderhorn
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]