Auf dem Baumstamm im Moos Saß das Mädchen, ich daneben; Sie sah glühend in den Schoß, Ich sie an mit Beben. O der Tag ist so heiß Und der Wald so heimlich dichte, Und die Vöglein singen leis – „Lass uns geh'n zum Lichte.“ O nur ein einz’ger Kuss, [Laß nur deine Hand mich fassen]1. „Willst du, daß ich weinen muß, Und mich dann verlassen?“
Am Walchensee. Acht Lieder
by Joseph (Gabriel) Rheinberger (1839 - 1901)
1. Auf dem Baumstamm im Moos  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Karl von Lemcke (1831 - 1913), "Im Wald", appears in Lieder und Gedichte, in 6. Vermischte Gedichte
Go to the single-text view
View original text (without footnotes)Confirmed with Lieder und Gedichte von Carl Lemcke, Hamburg, Hoffmann und Campe, 1861, page 188.
1 Rheinberger: "Laß mich deine Hand nur fassen"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Barbara Heckel
2. Nun weißt du, Trotzkopf  [sung text checked 1 time]
Nun weißt du, Trotzkopf, auch wie’s tut, wen Lieb im Herzen brennt, verschwunden ist dein Übermut, dass man dich kaum noch kennt! Du lächelst oft so vor dich hin und seufzest dann so schwer, und Tränen seh im Aug ich drin, Meinst, dass geheim es wär? Lieb nur, lieb Herz, geheim und still, du scheues Vögelein, ist niemand, der dir’s wehren will, so selgen Glücks, voll Glücks zu sein!
Authorship:
- by Karl von Lemcke (1831 - 1913)
Go to the single-text view
Researcher for this page: Barbara Heckel3. Auf der Heide saust der Wind  [sung text not yet checked]
Auf der Heide [saust]1 der Wind - Herzig Kind, herzig Kind - Willst du, daß trotz Sturm und Graus In die Nacht ich muß hinaus - Willst du, daß ich geh'? Auf der Heid' zu Bergeshöh' Treibt der Schnee, treibt der Schnee; Feget Straßen, Schlucht und Teich Mit den weißen Flügeln gleich. Willst du, daß ich geh'? Horch, wie klingt's herauf vom See Wild und weh, wild und weh! An den Weiden sitzt die Fei Und mein Weg geht dort vorbei - Willst du, daß ich geh'? Wie ist's hier in deinem Arm Traut und warm, traut und warm; Ach, wie oft hab' ich gedacht: So bei dir nur eine Nacht - Willst du, daß ich geh'?
Authorship:
- by Karl von Lemcke (1831 - 1913), "Auf der Haide saust der Wind", appears in Lieder und Gedichte, in 3. Vermischte Lieder, first published 1861
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Do you wish me to go?", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Veux-tu que j'y aille ?", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
1 Brahms: "weht"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Nordwind  [sung text not yet checked]
Ich wollt', ich wär' der wilde Nord, Der heute Nacht am Himmel stürmt, Zum Bergsee braust ich jauchzend fort, D'ran schroff die Felsenwand sich thürmt. Und rauschte um dein hohes Haus -- O fühl'st du nicht, ich bin dir nah'! Heraus, mein süßes Lieb, heraus! Dein Bub, dein wilder Bub ist da. Du führst aus deinen Träumen tief Und lauschtest durch die dunkle Nacht -- "Mein Knab' ist's, der wie Sturmwind rief, Den ich so fern, so fern gedacht." Dein Knabe kommt vom Meeresbord, Ihn litt's nicht mehr, dir fern zu sein, Er ward für dich zum wilden Nord, Mach auf, mach auf! o laß ihn ein. Er findet Ruh' ja nur bei dir, In deinem Blick, bei deinem Wort -- Machtloser Wunsch, nun stürm' ich hier Noch wilder als der wilde Nord.
Authorship:
- by Karl von Lemcke (1831 - 1913), "Nordwind", appears in Lieder und Gedichte, in 1. Auf den Bergen
See other settings of this text.
Confirmed with Karl von Lemcke, Lieder und Gedichte, Hamburg: Hoffmann und Campe, 1861, pages 21 - 22. Appears in Auf den Bergen.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
5. Der Walchensee hat keinen Grund  [sung text checked 1 time]
Der Walchensee hat keinen Grund An seiner tiefsten Stelle. Mein liebend' Herz ist tiefer noch Als See und Meereswelle. [Ich hab' mit den Gedanken oft Ergründen woll'n sein Lieben]1, Und unergründlich ist es doch Für diese selbst geblieben.
Authorship:
- by Karl von Lemcke (1831 - 1913), no title, appears in Lieder und Gedichte, in 6. Vermischte Gedichte
Go to the single-text view
View original text (without footnotes)Confirmed with Lieder und Gedichte von Carl Lemcke, Hamburg, Hoffmann und Campe, 1861, page 187.
1 Rheinberger: "Ich wollt mit Gedanken oft/ Ergründen mein Lieben"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Barbara Heckel
6. Verlust  [sung text not yet checked]
Ich hatte eine Nachtigall, Die sang so schön, die sang so schön; Sie ist davon geflogen, Weit über Thal und Höh'n. Ich hatt' ein junges Röselein, So frisch und klar, so frisch und klar; Es [ist]1 mir weggestohlen, [Derweil]2 ich ferne war. Ich hatte einen lieben Schatz, [Mein Glück, mein Glanz, mein Glück, mein Glanz;]3 Sie ist davon gezogen, Trug einen Myrthenkranz.
Authorship:
- by Karl von Lemcke (1831 - 1913), "Verlust", appears in Lieder und Gedichte, in 6. Vermischte Gedichte
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Constance Bache) , "My loss"
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Carl Lemcke, Lieder und Gedichte, Hamburg: Hoffmann und Campe, 1861, page 201.
1 Decker: "war"2 Decker: "Dieweil"
3 Decker: "Mein Glück und Glanz, mein Glück und Glanz,"
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Harry Joelson
7. Am Kreuzweg  [sung text checked 1 time]
Am Kreuzweg bei dem grauen Stein, Da geht kein Mensch vorbei die Nacht; Da soll es nicht geheuer sein -- Es kichert, wispert, flüstert, lacht. Es kichert, wispert, flüstert, lacht -- Die Kornfrau tanzet um den Stein In warmer dunkler Sommernacht, Man sieht die Spuren auf dem Rain. Und wen sie trifft am grauen Stein, Thut sie ein Leids mit Küssen an -- Gut Nacht, du wildes Mägdelein, Am Kreuzweg harrt dein Jägersmann.
Authorship:
- by Karl von Lemcke (1831 - 1913), "Am Kreuzweg", appears in Lieder und Gedichte, in 3. Vermischte Lieder
Go to the single-text view
Confirmed with Lieder und Gedichte von Carl Lemcke, Hamburg, Hoffmann und Campe, 1861, page 77. Note: modern German would change the spelling "Thut" -> "Tut"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
8. Die Sonn ist unter  [sung text checked 1 time]
Die Sonn' ist unter, Es schauert der Wind Und Zeit ist's daß wir geh'n -- Uns ward ja selber kühl, mein Kind, Seit wir uns nicht geseh'n. O Wiedersehen! Wie stieg so schnell Die alte Zeit empor -- Ein kurzer Sonnenblick, der schnell, Wie schnell ach! sich verlor. Geglüht, gefragt, Zurück gedacht, Eine Stunde Freud' und Lust, Als wär' es nimmer kühle Nacht Geworden in der Brust. Eine Stunde Fluth, Dann Ebbe schon Und nichts mehr zu gesteh'n -- Die Sonn' ist unter, die Gluth entfloh'n Und Zeit ist's, daß wir geh'n.
Authorship:
- by Karl von Lemcke (1831 - 1913), "Die Sonn' ist unter", appears in Lieder und Gedichte, in 6. Vermischte Gedichte
See other settings of this text.
Confirmed with Lieder und Gedichte von Carl Lemcke, Hamburg, Hoffmann und Campe, 1861, pages 217-218. Note: modern German would change the spelling "Fluth" -> "Flut", "Gluth" -> "Glut"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler