Was unter'm Monde gleicht Uns Elfen flink und leicht? Wir spiegeln uns im Tau Der sternenhellen Au; Wir tanzen auf des Baches Moos, Wir wiegen uns am Frühlingssproß Und ruhn in weicher Blumen Schoß. Ihr Elfen auf der Höhn, Ihr Elfen an den Seen, Zum taubeperlten Grün Folgt eurer Königin! Im silbergrauen Spinnwebkranz, Umflimmert von des Glühwurms Glanz, Herbei! herbei zum Mondscheintanz! Ein Schleier weiß und fein, Gebleicht im Sternenschein, Auf kühler Totengruft. Umwall euch leicht wie Duft! Durch Moos und Schilf, durch Korn und Hain, Bergauf, thalab, waldaus, feldein, Herbei! herbei zum Ringelreihn! Uns wölbt der Nessel Dach Ein sichres Tanzgemach; Ein weißer Nebelflor Umschleiert unser Chor; Wir kreisen schnell, wir schweben leicht, Ein finstres Gnomenheer entsteigt Dem Erdenschoß und harft und geigt. Das Mark vom Schmetterling, Den eine Jungfrau fing, Das Hirn der Nachtigall, Stärkt uns zum leichten Ball. Wir schlürfen froh bei Rundgesang Und Flötenton und Saitenklang Aus Blumenkelchen Göttertrank. Herbei! herbei zum Tanz Im grauen Spinnwebkranz! Schnell rollt der Elfen Kreis Im zirkelrunden Gleis! Wo ist ein Fuß, der nimmer glitt? Wir Elfen fliehn mit Zephyrschritt, Kein Gräschen beuget unser Tritt!
12 Lieder
Song Cycle by Karl Friedrich Zelter (1758 - 1832)
1. Die Elfenkönigin
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Die Elfenkönigin"
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Note: this version of Matthisson's poem can be found in the 1849 collection Deutschland's Balladen- und Romanzen-Dichter von G. A. Bürger bis auf die neueste Zeit, Karlsruhe : Verlag von Wilhelm Kreuzbauer.Researcher for this page: Joanna Lonergan
2. Die Kindheit
Wenn die Abendröthe Dorf und Hain umwallt, Und die Weidenflöte Hell zum Tanz erschallt; Deine Lenzgefühle Wähn' ich dann erneut, Du, der Knabenspiele Süße Blumenzeit! Wie der Mond aus grauer Nebeldämmrung Flor, Hebt aus öder Trauer Sich mein Geist empor, Wenn mit Spiel und Tanze Mir dein Maigefild' Sich im Rosenglanze Zauberisch umhüllt, Ach! mit welchem Reize Dämmert das Revier Stiller Todtenkreuze, Kindheit, neben dir! Deine Nacht voll Sorgen Dunkelt schon von fern, Der Vollendung Morgen Folgt kein Abendstern.
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Die Kindheit", appears in In der Fremde (Schweiz und Frankreich) (1787-1794)
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull , Johann Winkler3. Die Betende
Laura betet! Engelharfen hallen Frieden Gottes in ihr krankes Herz, Und, wie Abels Opferdüfte, wallen Ihre Seufzer himmelwärts. Wie sie kniet, in Andacht hingegossen, Schön, wie Raphael die Unschuld malt! Vom Verklärungsglanze schon umflossen, Der um Himmelswohner strahlt. O sie fühlt, im leisen, linden Wehen, Froh des Hocherhabnen Gegenwart, Sieht im Geiste schon die Palmenhöhen, Wo der Lichtkranz ihrer harrt! So von Andacht, so von Gottvertrauen Ihre engelreine Brust geschwellt, Betend diese Heilige zu schauen, Ist ein Blick in jene Welt!
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Die Betende", written 1778, appears in Gedichte aus der Schulzeit (1776-1778), first published 1781
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "La dona pregant", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De biddende", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The praying woman", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "La femme à la prière", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Colei che prega", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
First published in Lieder von Friedrich Matthisson. Breslau, bey Gottlieb Löwe. 1781, page 36; and then, with Rust's setting, in Deutsches Museum Erster Band. Jänner bis Junius. 1784. Leipzig, in der Weygandschen Buchhandlung. Erstes Stück. Januar 1784, in the appendix following page 96.
Research team for this page: Richard Morris , Peter Rastl [Guest Editor]4.
Gefilde des Todes, Gefilde der Ruh'!
Euch wanket voll Sehnsucht der Leidende zu.
Er steht am Gestade, verkannt und allein,
in Wüsten des Lebens alleine, allein!
Er kam zu den Menschen so willig, so gut,
er trug in den Adern so glühendes Blut;
Er sah nach Gefährten, nach Antwort sich um,
doch alles war öde, doch alles war stumm.
...
Gefilde des Friedens, Gefilde der Ruh',
nur ihr weht Vollendung dem Leidenden zu.
Die Träume der Toten sind kühle und leicht;
wohl dem, der vom Ziele nicht ferne mehr schleicht!
Text Authorship:
- by Heinrich August Ottokar Reichard (1751 - 1828), "Gesang"
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Researcher for this page: Johann Winkler5. Sehnsucht
Nur wer die Sehnsucht kennt Weiß, was ich leide! Allein und abgetrennt Von aller Freude Seh ich an's Firmament Nach jener Seite. Ach, die mich liebt und kennt, Ist in der Weite. Es schwindelt mir, es brennt Mein Eingeweide. Nur wer die Sehnsucht kennt Weiß, was ich leide!
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Mignon", written 1785, appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre, first published 1795
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- CZE Czech (Čeština) (Jan Evangelista Nečas) , "Táž"
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Slechts wie de hunk'ring kent", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Lawrence Snyder) , no title, copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (David Paley) , "Only my yearning shows", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- IRI Irish (Gaelic) [singable] (Gabriel Rosenstock) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Solo chi conosce la nostalgia", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Paolo Montanari) , copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Ana Vargas) , copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Mercedes Vivas) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- TUR Turkish (Türkçe) (Gül Sabar) , copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
First published in Wilhelm Meisters Lehrjahre. Ein Roman. Herausgegeben von Goethe. Zweyter Band. Berlin. Bei Johann Friedrich Unger. 1795, pages 265-266. The poem appears in Book 4, Chapter 11 of Goethe's novel.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Lawrence Snyder , Peter Rastl [Guest Editor] , Johann Winkler6. Gebet
Vor dir, o Gott, zu beten
. . . . . . . . . .
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7. Die Gegenwart
Dunkler Ocean umgürtet Unsre Erd' und unser Leben. Fluten rauschen über Fluten, Auf den Fluten ruhen Wolken, Dunkler Abgrund ist die Zukunft. Nur die Gegenwart ist sicher; Jüngling, auf! genieße sie. Siehe, dort auf Kafs Gebürgen Schwingt sich Anka in die Wolken. Jeder Staub entsank der Schwinge, Und man sagt, er sey unsterblich. Wohin schwang er sich? Wo ist er? Nur die Gegenwart ist sicher; Jüngling, auf! genieße sie. Wie der Tag, so glänzt dein Antlitz, Wie die Nacht ist deine Locke, Deine Lippen Morgenröthe. Morgenroth und Tag und Nächte, Auch die schönsten fliehn vorüber. Nur die Gegenwart ist sicher; Jüngling, auf! genieße sie.
Text Authorship:
- by Johann Gottfried Herder (1744 - 1803), "Die Gegenwart", subtitle: "Ein Persisches Lied", from Friedrich Schiller: Musen-Almanach für das Jahr 1796
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Note: A "D." appeared at the end of the original text; Herder is now understood to be the author. In Nägeli's score, no text author is indicated.
Research team for this page: Harry Joelson , Melanie Trumbull8. Friedensreigen
Mit Gesang und Tanz sei gefeiert, O du Tag, und o Nacht, auch du! Denn er kommt, der Fried', und erneuert Die Gefild' uns mit Heil und Ruh'! Von der Grenze kehrt, wer gestritten, Mit der Eichen Laub in die Hütten: O wie eilt ihr Gang In der Trommeln Klang, In der Hörner Getön und dem Siegsgesang! Wer daheim in Angst sich gegrämet, O hinaus, und begrüßt das Heer Mit der Lieb' Umarmung, und nehmet Das Gepäck und das Mordgewehr ! Ja er lebt, dein Sohn, du Betrübter! Ja er lebt, o Braut, dein Geliebter! Ja , der Vater lebt! Wie er segnend strebt Nach der Kindelein Schwarm, und vor Freude bebt! Sei gegrüßt in heiligen Narben, Mit Triumph uns gegrüßt , o Held ! Mit Triumph grüßt sie auch, die starben Für Gemein' und Altar im Feld! Doch verschont, unrühmliche Zähren, Die geweihte Gruft zu entehren! Es belohnt ,o Wais', Und o Wittw' und Greis, Es belohnt die Gemein' euch mit Kost und Preis! Wie umzog uns schwarz das Gewitter Der Verschwor'nen zu Fuß und Ross: Der Tyrannen Schwarm und der Ritter , Ein unzählbarer Mietlingstross! Doch ein Hauch verweht das Getümmel Und es strahlt die Sonn' an dem Himmel. Nun beginnt der Tanz In dem Eichenkranz Um der Freiheit Altar und des Vaterlands! Nun erhebt euch, frei der Befehdung, Die Gewerb' und das Land zu bau'n: Dass erblüh'n von Fleiß aus Verödung Der Verbrüderten Berg' und Au'n. Dem Gebor'nen pflanzt und dem Gatten; Und der Säugling spiel' in dem Schatten! Kein Bezwinger schwächt Uns Gesetz und Recht; Es gebeut uns kein Herr, es gehorcht kein Knecht. O du Vaterland der Gemeine, Die für All' und für Einen wirkt, Wo für Aller Wohl auch der Eine Mit Entschlossenheit lebt und stirbt! Wir Vereinten schwören dir wieder , Zu beharren frei und wie Brüder! Ja, mit Herz und Hand Sey geknüpft das Band Für Gemein' und Altar , o du Vaterland!
Text Authorship:
- by Johann Heinrich Voss (1751 - 1826), "Friedensreigen"
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Researcher for this page: Johann Winkler9.
Wer nie sein Brod mit Thränen aß, Wer nie die kummervollen Nächte Auf seinem Bette weinend saß, Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte! Ihr führt ins Leben uns hinein, Ihr laßt den Armen schuldig werden, Dann überlaßt ihr ihn der Pein: Denn alle Schuld rächt sich auf Erden.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Harfenspieler", written <<1783, appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre, first published 1795
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- CZE Czech (Čeština) (Jan Evangelista Nečas) , "Harfeník"
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Wie nooit zijn brood in tranen at", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "He who never ate his bread with tears", copyright ©
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission [an adaptation]
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Celui qui n'a jamais mangé son pain avec des larmes", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- HUN Hungarian (Magyar) (Tamás Rédey) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Chi non mangiò mai pane bagnato di lacrime", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
First published in Wilhelm Meisters Lehrjahre. Ein Roman. Herausgegeben von Goethe. Erster Band. Berlin. Bey Johann Friedrich Unger. 1795, page 346. The poem appears in Book 2, Chapter 13 of Goethe's novel.
See also Baggesen's parody, Leiden.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Peter Rastl [Guest Editor] , Johann Winkler10.
Wer sich der Einsamkeit ergibt Ach! der ist bald allein, Ein jeder lebt, ein jeder liebt, Und läßt ihn seiner Pein. Ja, laßt mich meiner Qual! Und kann ich nur einmal Recht einsam seyn, Dann bin ich nicht allein. Es schleicht ein Liebender lauschend sacht! Ob seine Freundin allein? So überschleicht bei Tag und Nacht Mich Einsamen die Pein, Mich Einsamen die Qual. Ach werd ich erst einmal Einsam im Grabe seyn, Dann läßt sie mich allein!
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Harfenspieler", written <<1783, appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre, first published 1795
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Wie aan de eenzaamheid zich wijdt", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "He who gives himself over to solitude", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Chi sceglie solitudine", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (unknown or anonymous translator) , written 2012
First published in Wilhelm Meisters Lehrjahre. Ein Roman. Herausgegeben von Goethe. Erster Band. Berlin. Bey Johann Friedrich Unger. 1795, pages 348-349. The poem appears in Book 2, Chapter 13 of Goethe's novel.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]11.
Heiß mich nicht reden, heiß mich schweigen, Denn mein Geheimniß ist mir Pflicht; Ich möchte dir mein ganzes Innre zeigen, Allein das Schicksal will es nicht. Zur rechten Zeit vertreibt der Sonne Lauf Die finstre Nacht, und sie muß sich erhellen; Der harte Fels schließt seinen Busen auf, Mißgönnt der Erde nicht die tiefverborgnen Quellen. Ein jeder sucht im Arm des Freundes Ruh, Dort kann die Brust in Klagen sich ergießen; Allein ein Schwur drückt mir die Lippen zu Und nur ein Gott vermag sie aufzuschließen.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Mignon", written 1782, appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre, first published 1795
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Doe mij niet spreken, laat mij zwijgen", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Don't ask me to speak", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Ne me dis pas de parler, dis-moi de me taire", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Non chiedermi di parlare", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Paolo Montanari) , "Non chiedere ch'io parli", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
First published in Wilhelm Meisters Lehrjahre. Ein Roman. Herausgegeben von Goethe. Dritter Band, Berlin. Bei Johann Friedrich Unger. 1795, pages 203-204. The poem appears in Book 5, Chapter 16 of Goethe's novel.
Research team for this page: Thierry Morice , Peter Rastl [Guest Editor]12. Kennst du das Land?
Kennst du das Land? wo die Citronen blühn, Im dunkeln Laub die Gold-Orangen glühn, Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht, Kennst du es wohl? Dahin! Dahin Möcht' ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn. Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach, Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach, Und Marmorbilder stehn und sehn mich an: Was hat man Dir, du armes Kind, gethan? Kennst du es wohl? Dahin! Dahin Möcht' ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn. Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg? Das Maulthier sucht im Nebel seinen Weg; In Höhlen wohnt der Drachen alte Brut; Es stürzt der Fels und über ihn die Flut. Kennst du ihn wohl? Dahin! Dahin Geht unser Weg! o Vater, laß uns ziehn!
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Mignon", written 1784, appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre, first published 1795
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Ken je het land?", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Walter Meyer) , "Knowest thou where?", copyright © 1996, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (John Bernhoff) , "Mignon", first published 1907
- ENG English [singable] (Charles Fonteyn Manney) , "Mignon's song", first published 1911
- ENG English (Emily Ezust) , copyright © 2016
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Connais-tu le pays où les citronniers fleurissent", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- HUN Hungarian (Magyar) (Tamás Rédey) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Conosci tu il paese", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Paolo Montanari) , "Conosci il paese", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
See also the following poems inspired by this poem: the French poem Mignon and the German poem Kennst du das Land, wo über Grabes Nächte.
Note: modern German would employ the following spellings: "gethan" -> "getan", "Maulthier" -> "Maultier", etc.
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