by Johann Heinrich Voss (1751 - 1826)
Translation
Der Freier
Language: German (Deutsch)  after the German (Deutsch)
Ein Mädlein braun von Aug' und Haar kam aus der Stadt gegangen; die Abendröte schien so klar, und Nachtigallen sangen. Ich sah und hörte sie allein. Dalderie, daldera, das Mädelein muss mein Herzliebchen sein. Die bunte Kuh, gelockt vom Gras, kam her vom Anger trabend, und als das Mädlein melkend saß, da bot ich guten Abend und schielt' ins Äuglein ihr hinein. Dalderie, daldera, das Mädelein muss mein Herzliebchen sein. Sie winkte mir mit holdem Gruß, da ward mir wohl und bange, und herzhaft drückt' ich einen Kuss auf ihre rote Wange, so rot, so rot wie Abendschein. Dalderie, daldera, das Mädelein muss mein Herzliebchen sein. Ich half ihr, über Steg und Zaun die Milch nach Hause bringen und gegen Ungetüm und Graus ein Schäferliedchen singen, denn dunkel war's im Buchenhain. Dalderie, daldera, das Mädelein muss mein Herzliebchen sein. Die Mutter schalt: „So spät bei Nacht!“ da stand sie ach so schämig. „Sacht,“ sprach ich, „gute Mutter, sacht, das Mädelein, das nehm' ich! Nur freundlich, Mutter, willigt ein!“ Dalderie, daldera, das Mädelein muss mein Herzliebchen sein.
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It is based on
- a text in German (Deutsch) by Johann Heinrich Voss (1751 - 1826), "Der Freier", appears in Oden und Lieder
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Gustav Heinrich Graben-Hoffmann (1820 - 1900), "Der Freier", op. 6 no. 6, published 1855 [ voice and piano ], from Fliegende Blätter: Sieben Lieder, no. 6, Berlin, Challier und Co. [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
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