Pfarrherr, du kühler, öffne dein Thor, fahrende Schüler stehen davor. Fahrende Schüler, unstete Kind, Singer und Spieler, wirbliger Wind. Eisern die Kehlen, Mägen von Erz, goldklare Seelen ... doch Keiner begehrt's. Kleidung ist dünne, Spreitung ist roh, ach und die Minne? ... im Heu und auf Stroh. Pfarrrherrr, du kühler, öffne dein Thor, fahrende Schüler stehen davor. Franken und Schwaben kennen uns gut, lüftige Knaben, fräßige Brut. Müssen uns nähren, Gotteserbarm, gleich dem verheerenden Heuschreckenschwarm. Was wir durchstrichen, Bergflur und Thal, alles verblichen, abgegrast kahl! Pfarrrrherrrr, du kühler, öffne dein Thor, fahrende Schüler stehen davor. Sparst du den Habersack, knaus'riger Kropf, packen zum Schabernack wir dich am Kopf, ziehen die Hosen, den Kuttrock dir aus, hängen die losen vor's Fenster als Strauß. Wer um den süßen Labtrunk uns klemmt, der muß uns büßen in Strümpfen und Hemd. Pfarrherr, du kühler, öffne den Turm, fahrende Schüler rüsten zum Sturm! Ho, ho, heiadihoh! Avoy, avoy, alez avanz! Alsûs alsô, alsûs alsô! Ho, ho, heiadihoh, hoh, ho, ho!
Drei Lieder für vier Männerstimmen
Song Cycle by Rob. Zerbe
1. Lied fahrender Schüler  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), "Lied fahrender Schüler", appears in Gaudeamus. Lieder aus dem Engeren und Weiteren, in Kulturgeschichtlich, first published 1868
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Confirmed with Joseph Victor Scheffel, Gaudeamus!, Verlag der J. B. Metzler'schen Buchhandlung, Stuttgart, 1868.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Gefunden  [sung text not yet checked]
Ich ging im Walde So für mich hin, Und Nichts zu suchen, Das war mein Sinn. Im Schatten sah ich Ein Blümchen stehn, Wie Sterne leuchtend, Wie Äuglein schön. Ich wollt' es brechen, Da sagt' es fein: "Soll ich zum Welken Gebrochen sein?" Ich grub's mit allen Den Würzlein aus, Zum Garten trug ich's Am hübschen Haus. Und pflanzt' es wieder Am stillen Ort; Nun zweigt es immer Und blüht so fort.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Gefunden", written 1813
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Laura Prichard) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "J'allais dans la forêt", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Il trovatello", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
3. Das Reh  [sung text not yet checked]
Es jagt' ein Jäger früh am Tag Ein Reh durch Wälder und Auen, Da sah er aus dem Gartenhag Ein rosig Mägdlein schauen. Was ist geschehn dem guten Pferd? Hat es den Fuß verletzet? Was ist geschehn dem Jäger wert, Daß er nicht mehr ruft und hetzet? Das Rehlein rennet immer noch Über Berg und Tal so bange. Halt an, du seltsam Tierlein, doch! Der Jäger vergaß dich lange.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Das Reh"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le chevreuil", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission