Dort wo der Gibelline Durch Fichtenwälder schweift, Mit ernster, strenger Miene Nach Schwert und Lanze greift; Wenn tief aus dem Geklüfte Der Welfe schweigend tritt, Wenn von dem Fels der Lüfte Der Welf herunter schritt: Dorthin will meine Seele, Nach dorten schlägt mein Herz, Nach Felsgeklüft und Höhle, Nach Todesfahr und Erz! Umsonst! Bologna's Thürme Sind Zeugen meiner Haft; In feuchte Sehnsuchtsstürme Verweht die alte Kraft.
Lieder
Song Cycle by Christian Friedrich Grimmer (1798 - 1850)
1. König Enzio  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Adolf Lucas Bacmeister (1827 - 1873), no title
Go to the general single-text view
Confirmed with Bildersaal deutscher Dichtung, zweiter Theil: Lyrik und Didaktik, ed. by August Adolf Ludwig Follen, Winterthur: Steinerische Buchhandlung, 1829, page 115. Appears in Liede[er] des gefangenen Königs, no. 1.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
3a. Almansor (Erste Romanze)  [sung text not yet checked]
In dem Dome zu Corduva Stehen Säulen, dreizehnhundert, Dreizehnhundert Riesensäulen Tragen die gewalt'ge Kuppel. Und auf Säulen, Kuppel, Wänden Ziehn von oben sich bis unten Des Korans arab'sche Sprüche, Klug und blumenhaft verschlungen. Mohrenkön'ge bauten weiland Dieses Haus zu Allahs Ruhme, Doch hat vieles sich verwandelt In der Zeiten dunkelm Strudel. Auf dem Turme, wo der Türmer Zum Gebete aufgerufen, Tönet jetzt der Christenglocken Melancholisches Gesumme. Auf den Stufen, wo die Glaub'gen Das Prophetenwort gesungen, Zeigen jetzt die Glatzenpfäfflein Ihrer Messe fades Wunder. Und das ist ein Drehn und Winden Vor den buntbemalten Puppen, Und das blökt und dampft und klingelt, Und die dummen Kerzen funkeln. In dem Dome zu Corduva Steht Almansor ben Abdullah, All die Säulen still betrachtend, Und die stillen Worte murmelnd: "Oh, ihr Säulen, stark und riesig, Einst geschmückt zu Allahs Ruhme, Jetzo müßt ihr dienend huld'gen Dem verhaßten Christentume! Ihr bequemt euch in die Zeiten, Und ihr tragt die Last geduldig; Ei, da muß ja wohl der Schwächre Noch viel leichter sich beruh'gen." Und sein Haupt, mit heiterm Antlitz, Beugt Almansor ben Abdullah Über den gezierten Taufstein, In dem Dome zu Corduva.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Almansor, no. 1
Go to the general single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3b. Almansor (Zweite Romanze)  [sung text not yet checked]
Hastig schritt er aus dem Dome, Jagte fort auf wildem Rappen, Daß im Wind die feuchten Locken Und des Hutes Federn wallen. Auf dem Weg nach Alkolea, Dem Guadalquivir entlange, Wo die weißen Mandeln blühen, Und die duft'gen Goldorangen; Dorten jagt der lust'ge Ritter, Pfeift und singt, und lacht behaglich, Und es stimmen ein die Vögel Und des Stromes laute Wasser. In dem Schloß zu Alkolea Wohnet Clara de Alvares, In Navarra kämpft ihr Vater, Und sie freut sich mindern Zwanges. Und Almansor hört schon ferne Pauken und Drommeten schallen, Und er sieht des Schlosses Lichter Blitzen durch der Bäume Schatten. In dem Schloß zu Alkolea Tanzen zwölf geschmückte Damen, Tanzen zwölf geschmückte Ritter, Doch am schönsten tanzt Almansor. Wie beschwingt von muntrer Laune Flattert er herum im Saale, Und er weiß den Damen allen Süße Schmeichelein zu sagen. Isabellens schöne Hände Küßt er rasch, und springt von dannen, Und er setzt sich vor Elviren, Und er schaut ihr froh ins Antlitz. Lachend fragt er Leonoren: Ob er heute ihr gefalle? Und er zeigt die goldnen Kreuze, Eingestickt in seinen Mantel. Er versichert jeder Dame, Daß er sie im Herzen trage; Und «so wahr ich Christ bin!» schwört er Dreißigmal an jenem Abend.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Almansor, no. 2
Go to the general single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3c. Almansor (Dritte Romanze)  [sung text not yet checked]
In dem Schloß zu Alkolea Ist verschollen Lust und Klingen, Herrn und Damen sind verschwunden, Und erloschen sind die Lichter. Doña Clara und Almansor Sind allein im Saal geblieben; Einsam streut die letzte Lampe Über beide ihren Schimmer. Auf dem Sessel sitzt die Dame, Auf dem Schemel sitzt der Ritter, Und sein Haupt, das schlummermüde, Ruht auf den geliebten Knien. Rosenöl aus goldnem Fläschchen Gießt die Dame, sorgsam sinnend. Auf Almansors braune Locken - Und er seufzt aus Herzenstiefe. Süßen Kuß, mit sanftem Munde, Drückt die Dame, sorgsam sinnend, Auf Almansors braune Locken - Und es wölkt sich seine Stirne. Tränenflut aus lichten Augen Weint die Dame, sorgsam sinnend, Auf Almansors braune Locken - Und es zuckt um seine Lippen. Und er träumt: er stehe wieder, Tief das Haupt gebeugt und triefend, In dem Dome zu Corduva, Und er hört viel dunkle Stimmen. All die hohen Riesensäulen Hört er murmeln unmutgrimmig, Länger wollen sie's nicht tragen, Und sie wanken und sie zitttern; - Und sie brechen wild zusammen, Es erbleichen Volk und Priester, Krachend stürzt herab die Kuppel, Und die Christengötter wimmern.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Almansor, no. 3
Go to the general single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]8. Das Bild im Dom zu Cöln  [sung text not yet checked]
[Im]1 Rhein, [im]1 [schönen]2 Strome, Da spiegelt sich in den [Well'n]3 Mit seinem großen Dome Das [große, heil'ge]4 Köln. Im Dom da steht ein Bildnis, Auf [goldnem Leder]5 gemalt; In meines Lebens Wildnis Hat's freundlich [hineingestrahlt]6. Es schweben Blumen und [Eng'lein]7 Um unsre liebe Frau; Die Augen, die Lippen, die Wänglein, Die gleichen der Liebsten genau.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Lyrisches Intermezzo, no. 11
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "En el Rin, el bonic riu", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) (Jan Rot) , "In Keulen hoor ik het dond'ren", copyright © 2000, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De Rijn, die stroom o zo prachtig", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Paul Hindemith) , "In the Rhine, in the fair stream", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Arthur Westbrook) , "In the Rhine, that noble river"
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Charles Beltjens) , no title, appears in Intermezzo lyrique, no. 11, first published 1827
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) (Effimia Gianniou) , "Στον Ρήνο, στο ιερό ποτάμι", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- HEB Hebrew (עברית) (Assaf Levitin) (Michal Levitin) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Nel Reno, nel sacro fiume", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Wilson Hidalgo) , "En el Rin, el santo río", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Heinrich Heine, Buch der Lieder, Hoffmann und Campe, Hamburg, 1827, page 120.
1 Hollmann, Urspruch: "Am" / "am"; further changes may exist for Hollmann's setting, not shown above.2 Schumann, Franz: "heiligen" (also in the first version by Heine).
3 Liszt: "Wellen"
4 Liszt, Urspruch: "große, das heilige"
5 Franz: "goldenem Grunde"; Urspruch: "goldenes Leder"
6 Urspruch: "herein gestrahlt"
7 Ender: "Eng'lein"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Pierre Mathé [Guest Editor]
18. Loreley  [sung text not yet checked]
Ich weiß nicht, was [soll es]1 bedeuten, Daß ich so traurig bin; Ein Märchen aus [alten]2 Zeiten, Das [kommt]3 mir nicht aus dem Sinn. Die Luft ist kühl und es dunkelt, Und ruhig [fließt]4 der Rhein; [Der Gipfel des Berges]5 funkelt Im Abendsonnenschein. Die schönste Jungfrau sitzet Dort oben wunderbar, Ihr goldnes Geschmeide blitzet Sie kämmt [ihr goldenes]6 Haar. Sie kämmt es mit [goldenem]7 Kamme Und singt ein Lied dabei; Das hat eine wundersame, [Gewaltige]8 Melodei. Den Schiffer im kleinen [Schiffe]9 Ergreift es mit wildem Weh; Er [schaut]10 nicht die Felsenriffe, Er [schaut nur hinauf]11 in die Höh'. Ich glaube, [die Wellen verschlingen Am Ende]12 Schiffer und Kahn; Und das hat mit ihrem Singen Die [Lorelei]13 gethan.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 2
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Walter Meyer) , no title, copyright © 1995, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
- ENG English [singable] (Arthur Westbrook) , "The Loreley"
- ENG English [singable] (Samuel Langhorne Clemens) , "The lorelei", appears in A Tramp Abroad, Volume 1, Leipzig: Bernhard Tauchnitz, p. 123-4, first published 1880
- ENG English (Patrick John Corness) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GER German (Deutsch) (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- HUN Hungarian (Magyar) (Tamás Rédey) , "Lorelei", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- POL Polish (Polski) (Aleksander Kraushar) , no title, appears in Pieśni Heinego, in Powrót, no. 2
- POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , "A Loreley", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- RUS Russian (Русский) (Samuil Yakovlevich Marschak) , "Лорелей"
- SPA Spanish (Español) (Alfredo García) , "Lorelei", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with: Heinrich Heine’s sämtliche Werke in vier Bänden, herausgegeben von Otto F. Lachmann, Erster Band, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun, [1887], pages 116-117.
1 Bronsart, Liszt,: "soll's"2 Fibich: "uralten"
3 Fibich: "geht"
4 Bürde: "fliesset"
5 Fibich: "Des Berges Gipfel"
6 Bronsart, Kinkel: "ihr goldnes"; Bürde: "das gold'ne"; Oberthür, C. Schumann: "ihr gold'nes"
7 Bronsart: "goldnem"; Liszt, Oberthür, C. Schumann: "gold'nem"
8 Bronsart, Kinkel, Liszt: "Gewalt'ge"
9 Bürde: "Kahne"
10 Fibich: "sieht"
11 Fibich: "sieht nur nach ihr"
12 Kinkel: "am Ende verschlingen / Die Wellen"
13 Bürde: "Loreley"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler