Welche Wiesen duften deine Hände? Fühlst du wie auf deine Widerstände stärker sich der Duft von draußen stützt. Drüber stehn die Sterne schon in Bildern. Gib mir, Liebe, deinen Mund zu mildern; ach, dein ganzes Haar ist unbenützt. Sieh, ich will dich mit dir selbst umgeben und die welkende Erwartung heben von dem Rande deiner Augenbraun; wie mit lauter Liderinnenseiten will ich dir mit meinen Zärtlichkeiten alle Stellen schließen, welche schaun.
Sieben Lieder nach Texten von Rainer Maria Rilke
Song Cycle by Felix Ming (1900 - 1980)
1. Deine Hände  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Gib mir, Liebe", written 1909
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Confirmed with Rainer Maria Rilke,rilke.de/gedichte/welche_wiesen.htm
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
2. Einmal noch  [sung text not yet checked]
Sag immer wieder und noch einmal sag, daß du mich liebst. Obwohl dies Wort vielleicht, so wiederholt, dem lied des Kuckucks gleicht wie du's empfandest: über Tal und Hag und Feld und Abhang, beinah allgemein und überall, mit jedem Frühling tönend. Geliebter, da im Dunkel redet höhnend ein Zweifelgeist mich an; ich möchte schrein: «Sag wieder, daß du liebst.» Wer ist denn bang, daß zu viel Sterne werden: ihrem Gang sind Himmel da. Und wenn sich Blumen mehren, erweitert sich das Jahr. Laß wiederkehren der Kehrreim deiner Liebe. Doch entzieh mir ihre Stille nicht. Bewahrst du sie?
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, written 1908, appears in Sonette aus dem Portugiesischen, no. 21
Based on:
- a text in English by Elizabeth Barrett Browning (1806 - 1861), no title, appears in Poems, in Sonnets from the Portuguese, no. 21, first published 1847
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- GER German (Deutsch) (Uljana Wolf) , " XXI", written 2012, appears in Sonne from ort
3. Im Glück eine Ahnung
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4. Abschied  [sung text not yet checked]
Wie hab ich das gefühlt, was Abschied heißt. Wie weiß ichs noch : ein dunkles unverwundnes grausames Etwas, das ein Schönverbundnes noch einmal zeigt und hinhält und zerreißt. Wie war ich ohne Wehr, dem zuzuschauen, das, da es mich, mich rufend, gehen ließ, zurückblieb, so als wärens alle Frauen und dennoch klein und weiß und nichts als dies : Ein Winken, schon nicht mehr auf mich bezogen, ein leise Weiterwinkendes -, schon kaum erklärbar mehr: vielleicht ein Pflaumenbaum von dem ein Kuckuck hastig abgeflogen.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Abschied", written 1907, appears in Neue Gedichte
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Neue Gedichte, Leipzig: Insel-Verlag, 1922, page 55.
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Joost van der Linden [Guest Editor]
5. Sieh, wir wollen heute beim Altane uns begegnen  [sung text not yet checked]
Sieh, wir wollen heute beim Altane uns begegnen, wenn der Abend naht, und ich will dir eine Siziliane langsam lesen, Worte von Brokat. Und wenn sie vergangen ist wie Fernes, sollst du wieder nur ein leises Regen durch den Wendekreis des ersten Sternes gehen hören Nächtigem entgegen. Nur Geräusche, die dich nicht erschrecken, und die Wasser sollen wieder sein und die Fransen schwarzer Efeudecken niederhängen vom Geländerstein.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Frühe Gedichte
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Gedichte, Leipzig : Insel-Verlag, 1927 p.289
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
6. Die armen Worte  [sung text not yet checked]
Die armen Worte, die im Alltag darben, die unscheinbaren Worte, lieb ich so. Aus meinen Festen schenk ich ihnen Farben, da lächeln sie und werden langsam froh. Ihr Wesen, das sie bang in sich bezwangen, erneut sich deutlich, dass es jeder sieht; sie sind noch niemals im Gesang gegangen und schauernd schreiten sie in meinem Lied.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Frühe Gedichte
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Gedichte, Insel-verlag, 1927, p.260
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
7. Vor lauter Lauschen und Staunen sei still  [sung text not yet checked]
Vor lauter Lauschen und Staunen sei still, du mein tieftiefes Leben; dass du weisst, was der Wind dir will, eh noch die Birken beben. Und wenn dir einmal das Schweigen sprach, lass deine Sinne besiegen. Jedem Hauche gieb dich, gieb nach, er wird dich lieben und wiegen. Und dann meine Seele sei weit, sei weit, dass dir das Leben gelinge, breite dich wie ein Feierkleid über die sinnenden Dinge.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Vor lauter Lauschen und Staunen sei still", written 1898, appears in Frühe Gedichte, in Mir zur Feier
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]