Unter der Linden, An der Haide, Wo ich mit meinem Trauten saß, Da mögt ihr finden, Wie wir beide Die Blumen brachen und das Gras. Vor dem Wald mit süßem Schall, Tandaradei! Sang im Thal die Nachtigall. Ich kam gegangen Zu der Aue, Mein Liebster kam vor mir dahin. Ich ward empfangen, Als hehre Fraue, Daß ich noch immer selig bin. Ob er mir auch Küsse bot? Tandaradei! Seht, wie ist mein Mund so roth! Da gieng er machen Uns ein Bette Aus süßen Blumen mancherlei, Des wird man lachen Noch, ich wette, So Jemand wandelt dort vorbei. Bei den Rosen er wohl mag, Tandaradei! Merken wo das Haupt mir lag. Wie ich da ruhte, Wüßt' es Einer, Behüte Gott, ich schämte mich. Wie mich der Gute Herzte, Keiner Erfahre das als er und ich. Und ein kleines Vögelein, Tandaradei! Das wird wohl verschwiegen sein.
Junge Lieder : Sechstes Buch
by (Friedrich) August Bungert (1845 - 1915)
1. Minnelied  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Karl Joseph Simrock (1802 - 1876), "Die verschwiegene Nachtigall", first published 1857
Based on:
- a text in Mittelhochdeutsch by Walther von der Vogelweide (1170? - 1228?), "Under der linden"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Peter Low) , "Under the lindens on the heath", copyright © 2002, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Le rossignol secret", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. So wundersüss hab' ich geträumt  [sung text not yet checked]
So wundersüß hab' ich geträumt zur Nacht, Und kann mich doch des Traums nicht mehr entsinnen; Doch fühl' ich noch erwacht Ein sanftes Feuer durch die Brust mir rinnen, Das fröhlich mich zu jedem Werke macht. Gewiß, das ist dein lieber Wille, Das ist dein Gruß, du hast aus deiner Stille In roter Frühe zu mir hergedacht.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Ada : Tagebuchblätter
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Die Liebste harrend  [sung text not yet checked]
Ich habe, bevor der Morgen Im Osten noch gegraut, Am Fenster zitternd geharret Und dort hinaus geschaut. Und in der Mittagsstunde, Da hab' ich bitter geweint, Und habe doch im Herzen: Er kommt wohl noch, gemeint. Die Nacht, die Nacht ist 'kommen, Vor der ich mich gescheut; Nun ist der Tag verloren, Auf den ich mich gefreut.
Text Authorship:
- by Adelbert von Chamisso (1781 - 1838), no title, appears in Lieder und lyrisch epische Gedichte, in Tränen, no. 2
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Rufus Hallmark) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Lewis Novra)
- ENG English [singable] (Virginia Woods)
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
4. Wer's nur verstände  [sung text not yet checked]
Was ist gescheh'n? Was ist gescheh'n? (Halblaut, wie flüsternd) Die Sträucher und [Bäum]1 und Blumen und Gras [Sie]2 haben mitsammen, ich weiß nicht was. Der Schmetterling flattert von Ort zu Ort, [Er]3 flüstert der Primel manch [heimlich]4 Wort, [Und die]5 Primel muß es der Tulpe sagen, [Und die]5 Tulpe muß die Aurikel befragen -- Das [wispert]6 ohn' Ende! Wunderlich! Wunderlich! Wer's nur verstände! Was ist gescheh'n? Was ist gescheh'n? (Lauter, als vorher) Das Fröschlein ruft aus dem Weiher herauf, Da schauert die Birke vor Freuden auf ; [Und die]7 Vögel schwirren ohn' Ruh' und Rast -- Und [rufen und singen]8 von Ast zu Ast, [Das ist ein Gewirre, das ist ein Gewimmel Auf grüner Erde, am blauen Himmel,]9 Das hat kein Ende! Wunderlich, wunderlich! Wer's nur verstände! Was ist gescheh'n? Was ist gescheh'n? (Wieder halblaut, wie verwundert) [Dort]10 steht ein Paar [an dem]11 Gartenthor. [Sie sagen sich wichtige Dinge]12 ins Ohr; -- Und drüben am Hause, da winkt es hinauf, Und leise thut sich ein Fenster auf. Still wird's auf [Erden und still am Himmel]13, (Seufzend) [Nur mir im Herzen bleibt das Gewimmel]14. [Wer macht ihm ein Ende?]15 Wunderlich, wunderlich! Wer's nur verstände!
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Wer's nur verstände : Der Grundton ist drolliger Ernst"
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View original text (without footnotes)Note: the indications in italics were not set by Kücken or Reinecke.
1 Kücken: "Bäume"
2 Kücken, Reinecke: "Die"
3 Reinecke: "Und"
4 Kücken: "heimliches"
5 Reinecke: "Die"
6 Kücken: "wispelt" ; Reinecke: "wispert und flüstert"
7 Kücken: "Die"
8 Kücken: "singen und rufen"
9 Kücken: "Und die Quellen schwätzen im Waldesdunkel,/ und sie winken einander, das giebt ein Gemunkel."
10 Kücken, Reinecke: "Da"
11 Kücken: "am"
12 Reinecke: "Das sagt sich viel wichtige Ding'"
13 Reinecke: "Erden, am Himmel still"
14 Reinecke: "Mein Herz alleine nicht ruhen will"; Kücken: "Nur mir im Herzen da bleibt ein Gewimmel"
15 Reinecke: "Wann hat das ein Ende!"
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5. O reiche mir nur den Mund
O reiche mir nur den Mund
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6. Liebeslust aus: Ahnung und Gegenwart  [sung text not yet checked]
Die Welt ruht still im Hafen, Mein Liebchen, gute Nacht! Wann Wald und Berge schlafen, Treu' Liebe einsam wacht. Ich bin so [wach und]1 lustig, Die Seele ist so licht, Und eh' ich [liebt']2, da wußt' ich Von solcher Freude nicht. Ich fühl' mich so befreiet Von eitlem Trieb und Streit, Nichts mehr das Herz zerstreuet In seiner Fröhlichkeit. Mir ist, als müßt' ich singen So recht aus tiefster [Lust]3 Von wunderbaren Dingen, [Was Niemand sonst bewußt]4. O könnt' ich Alles sagen! O wär' ich recht geschickt! So muß ich still ertragen, Was mich so hoch beglückt.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), no title, appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe, in Die Einsame, no. 2
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Joseph Freiherrn von Eichendorff, Gedichte, Berlin, Verlag von M. Simion, 1841, page 292.
1 Seifert: "wach, so"2 Kiel: "liebte"
3 Kiel, Seifert: "Brust"
4 Kiel: "Was sonst Niemand bewußt"; Seifert: "Die Niemand sonst bewußt"; Trunk: "Was gewußt"
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