Sei uns gegrüßt, du Frühlingszeit, In deiner süßen Milde. Du kamst auf Erden weit und breit Aus schönem Gefilde. Du rufst in unser Herz herbei Die selig stillen Triebe. CHORUS Ach, einmal blüht im Jahr der Mai, Nur einmal im Leben die Liebe. Laut ruft's das Vöglein im Gezweig', Leis' flüstert es die Welle, Es richtet dieses Wort an Euch Der Bach und auch die Quelle. Sie allen rufen stets auf's Neu, Daß nichts aus ewig bliebe, Ach, einmal etc. Der Lenz der Jugend dich erfreut, Noch trägst du gold'ne Locken, Jedoch es ändert sich die Zeit, Bald kommen Silberflocken. Dann ist die Herrlichkeit vorbei Und Vieles erscheint dir trübe. Ach, einmal etc. Die Rose blüht in voller Pracht, Süß duftet ihre Blätter, Doch bald sie nicht mehr freundlich lacht, Zerstört ist sie vom Wetter, Und ihre Schönheit ist vorbei, Scheint jetzt verwelkt und trübe. Ach, einmal etc. Das Alter kommt und nur zu früh Das Haar, die Wange bleichen, Was wir gehofft, wir fanden's nie, Wir konnten's nicht erreichen. Schnell war die Jugendzeit vorbei, Mit ihr die die süßen Treibe. Ach, einmal etc. Es streuet [Blumen]1 jedes Jahr Der Lenz auf allen Wegen, Bringt Rosen dir zur Gabe dar Und holder Liebe segen. Da laß die Sorgen all vorbei Und schütze die zarten Triebe: Ach, einmal etc. Bald ist der süße Duft verhaucht, Die rothen Rosen sterben, Du siehst, was sonsts in Glück getaucht, Nach [kurzer Zeit]2 verderben. Dann ist's, als ob in's Herz die Reu' Mit brennenden Lettern schreibe: Ach, einmal etc. Und ist dereinst dein Haar erbleicht, So wirst du oftmals klagen, Um ein vergang'nes Glück vielleicht Aus ferner Jugend Tagen. Wohl hast du einmal froh und frei Gedacht, daß es so bliebe: Ach, einmal etc. Doch auch der Herbst noch Freuden gibt Und selbst des Winters Dräuen, Drum wolle, wenn du einst geliebt, Noch später drob dich freuen! Die Rose blüht, dann ist's vorbei, 's ist keine, die uns bliebe. Ach, einmal etc.
Zwei Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte
by Franz Josef Löwenstamm (1843 - 1903)
1. Nur einmal blüht im Jahr der Mai  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Johann Gabriel Seidl (1804 - 1875)
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View original text (without footnotes)Confirmed with Acker und Gartenbau Zeitung, nebst Landwirth deutscher Farmer [German Agricultural and Horticultural Journal], Jahrgang 31., Milwaukee: Herold Company, 1901. Appears in issue no. 23, 8 Juni 1901, page 373. No author is given in this publication, but the poet is identified by John Henry Mackay as Johann Gabriel Seidl in Three Novels, p. 308.
1 Abt, Fabrucci: "Blüthen"; further changes may exist not shown above.2 Heiser: "kurzem Traum"
Researcher for this page: Melanie Trumbull
2. Wenn dein ich denk  [sung text not yet checked]
Wenn dein ich denk', dann sinn' ich oft in träumerischem Gang: weiß nicht, was ich von dir gehofft, weiß nicht, warum mir bang. Weiß eines nur, seitdem ich schied, von deinem Reiz bezwungen: du hast mit deinem Zauberlied dich in mein Herz gesungen. Und immerdar erklingt nun leis', die Seele mir berückend, geheimnißvoll die holde Weis', erinn'rungsvoll beglückend. Denn seit dem Tag, an dem ich schied, von ew'ger Lieb' bezwungen: Hör' ich, ach, nur dein Zauberlied tief in mein Herz gesungen.
Text Authorship:
- by Georg von Dyherrn (1847 - 1878)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist)