Ich weiß nicht, was [soll es]1 bedeuten, Daß ich so traurig bin; Ein Märchen aus [alten]2 Zeiten, Das [kommt]3 mir nicht aus dem Sinn. Die Luft ist kühl und es dunkelt, Und ruhig [fließt]4 der Rhein; [Der Gipfel des Berges]5 funkelt Im Abendsonnenschein. Die schönste Jungfrau sitzet Dort oben wunderbar, Ihr goldnes Geschmeide blitzet Sie kämmt [ihr goldenes]6 Haar. Sie kämmt es mit [goldenem]7 Kamme Und singt ein Lied dabei; Das hat eine wundersame, [Gewaltige]8 Melodei. Den Schiffer im kleinen [Schiffe]9 Ergreift es mit wildem Weh; Er [schaut]10 nicht die Felsenriffe, Er [schaut nur hinauf]11 in die Höh'. Ich glaube, [die Wellen verschlingen Am Ende]12 Schiffer und Kahn; Und das hat mit ihrem Singen Die [Lorelei]13 gethan.
Sechs Gedichte von Heine , opus 39
by Johann Vesque von Püttlingen (1803 - 1883)
1. Loreley  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 2
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Walter Meyer) , no title, copyright © 1995, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
- ENG English [singable] (Arthur Westbrook) , "The Loreley"
- ENG English [singable] (Samuel Langhorne Clemens) , "The lorelei", appears in A Tramp Abroad, Volume 1, Leipzig: Bernhard Tauchnitz, p. 123-4, first published 1880
- ENG English (Patrick John Corness) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GER German (Deutsch) (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- HUN Hungarian (Magyar) (Tamás Rédey) , "Lorelei", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- POL Polish (Polski) (Aleksander Kraushar) , no title, appears in Pieśni Heinego, in Powrót, no. 2
- POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , "A Loreley", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- RUS Russian (Русский) (Samuil Yakovlevich Marschak) , "Лорелей"
- SPA Spanish (Español) (Alfredo García) , "Lorelei", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with: Heinrich Heine’s sämtliche Werke in vier Bänden, herausgegeben von Otto F. Lachmann, Erster Band, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun, [1887], pages 116-117.
1 Bronsart, Liszt,: "soll's"2 Fibich: "uralten"
3 Fibich: "geht"
4 Bürde: "fliesset"
5 Fibich: "Des Berges Gipfel"
6 Bronsart, Kinkel: "ihr goldnes"; Bürde: "das gold'ne"; Oberthür, C. Schumann: "ihr gold'nes"
7 Bronsart: "goldnem"; Liszt, Oberthür, C. Schumann: "gold'nem"
8 Bronsart, Kinkel, Liszt: "Gewalt'ge"
9 Bürde: "Kahne"
10 Fibich: "sieht"
11 Fibich: "sieht nur nach ihr"
12 Kinkel: "am Ende verschlingen / Die Wellen"
13 Bürde: "Loreley"
2. Das Bild zu Cöln  [sung text not yet checked]
[Im]1 Rhein, [im]1 [schönen]2 Strome, Da spiegelt sich in den [Well'n]3 Mit seinem großen Dome Das [große, heil'ge]4 Köln. Im Dom da steht ein Bildnis, Auf [goldnem Leder]5 gemalt; In meines Lebens Wildnis Hat's freundlich [hineingestrahlt]6. Es schweben Blumen und [Eng'lein]7 Um unsre liebe Frau; Die Augen, die Lippen, die Wänglein, Die gleichen der Liebsten genau.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Lyrisches Intermezzo, no. 11
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "En el Rin, el bonic riu", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) (Jan Rot) , "In Keulen hoor ik het dond'ren", copyright © 2000, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De Rijn, die stroom o zo prachtig", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Paul Hindemith) , "In the Rhine, in the fair stream", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Arthur Westbrook) , "In the Rhine, that noble river"
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Charles Beltjens) , no title, appears in Intermezzo lyrique, no. 11, first published 1827
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) (Effimia Gianniou) , "Στον Ρήνο, στο ιερό ποτάμι", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- HEB Hebrew (עברית) (Assaf Levitin) (Michal Levitin) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Nel Reno, nel sacro fiume", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Wilson Hidalgo) , "En el Rin, el santo río", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Heinrich Heine, Buch der Lieder, Hoffmann und Campe, Hamburg, 1827, page 120.
1 Hollmann, Urspruch: "Am" / "am"; further changes may exist for Hollmann's setting, not shown above.2 Schumann, Franz: "heiligen" (also in the first version by Heine).
3 Liszt: "Wellen"
4 Liszt, Urspruch: "große, das heilige"
5 Franz: "goldenem Grunde"; Urspruch: "goldenes Leder"
6 Urspruch: "herein gestrahlt"
7 Ender: "Eng'lein"
3. Auf den Wolken  [sung text not yet checked]
Auf den Wolken ruht der Mond, Eine Riesenpomeranze, Überstrahlt das graue Meer, Breiten Streifs, mit goldnem Glanze. Einsam wandl ich an dem Strand, Wo die weißen Wellen brechen, Und ich hör viel süßes Wort, Süßes Wort im Wasser sprechen. Ach, die Nacht ist gar zu lang, Und mein Herz kann nicht mehr schweigen - Schöne Nixen, kommt hervor, Tanzt und singt den Zauberreigen! Nehmt mein Haupt in euren Schoß, Leib und Seel sei hingegeben! Singt mich tot und herzt mich tot, Küßt mir aus der Brust das Leben!
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Nachgelesene Gedichte 1812-1827, no. 3
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4. Die Nixen  [sung text not yet checked]
Am einsamen Strande plätschert die Flut, Der Mond ist aufgegangen, Auf weißer Düne der Ritter ruht, Von bunten Träumen befangen. Die schönen Nixen, im Schleiergewand, Entsteigen der Meerestiefe. Sie nahen sich leise dem jungen Fant, Sie glaubten wahrhaftig, er schliefe. Die eine betastet mit Neubegier Die Federn auf seinem Barette. Die andre nestelt am Bandelier Und an der Waffenkette. Die dritte lacht, und ihr Auge blitzt, Sie zieht das Schwert aus der Scheide, Und auf dem blanken Schwert gestützt Beschaut sie den Ritter mit Freude. Die vierte tänzelt wohl hin und her Und flüstert aus tiefem Gemüte: "O, daß ich doch dein Liebchen wär, Du holde Menschenblüte!" Die fünfte küßt des Ritters Händ, Mit Sehnsucht und Verlangen; Die sechste zögert und küßt am End Die Lippen und die Wangen. Der Ritter ist klug, es fällt ihm nicht ein, Die Augen öffnen zu müssen; Er läßt sich ruhig im Mondenschein Von schönen Nixen küssen.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Die Nixen", appears in Neue Gedichte, in Romanzen, no. 11
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5. Auf der Bastei  [sung text not yet checked]
Mein Herz, mein Herz ist traurig, doch lustig leuchtet der Mai; ich stehe, gelehnt an der Linde, hoch auf der alten Bastei. Da drunten fließt der blaue Stadtgraben in stiller Ruh; ein Knabe fährt im Kahne, und angelt und pfeift dazu. Jenseits erheben sich freundlich, in winziger, bunter Gestalt, Lusthäuser, und Gärten, und Menschen, und Ochsen, und Wiesen, und Wald. Die Mägde bleichen Wäsche, und springen im Gras herum; das Mühlrad stäubt Diamanten, ich höre sein fernes Gesumm. Am alten grauen Turme ein Schilderhäuschen steht; ein rotgeröckter Bursche dort auf und nieder geht. Er spielt mit seiner Flinte, die funkelt im Sonnenrot, er präsentiert und schultert - ich wollt, er schösse mich tot.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 3
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "My heart, my heart is mournful", copyright ©
- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
6. Das Schwesterchen  [sung text not yet checked]
Als ich, auf der Reise, zufällig Der Liebsten Familie fand, Schwesterchen, Vater und Mutter, Sie haben mich freudig erkannt. Sie fragten nach meinem Befinden, Und sagten selber sogleich: Ich hätte mich gar nicht verändert, Nur mein Gesicht sei bleich. Ich fragte nach Muhmen und Basen, Nach manchem langweilgen Geselln, Und nach dem kleinen Hündchen mit seinem sanften Belln. Auch nach der vermählten Geliebten Fragte ich nebenbei; Und freundlich gab man zur Antwort: Daß sie in den Wochen sei. Und freundlich gratuliert ich, Und lispelte liebevoll: Daß man sie von mir recht herzlich Viel tausendmal grüßen soll. Schwesterchen rief dazwischen: Das Hündchen, sanft und klein, Ist groß und toll geworden, Und ward ertränkt, im Rhein. Die Kleine gleicht der Geliebten, Besonders wenn sie lacht; Sie hat dieselben Augen, Die mich so elend gemacht.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 6
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission