Wie kommt's, daß du so traurig bist, Da alles froh erscheint? Man sieht dir's an den Augen an, Gewiß du hast geweint. "Und hab' ich einsam auch geweint, So ist's mein [eigner]1 Schmerz, Und Thränen fließen gar so süß, Erleichtern mir das Herz." Die frohen Freunde laden dich, O komm an unsre Brust! Und was du auch verloren hast, [Vertraue]2 den Verlust. "Ihr lärmt und rauscht und ahnet nicht, Was mich den Armen quält. Ach nein, verloren hab' ich's nicht, So sehr es mir auch fehlt." So raffe dich denn eilig auf, Du bist ein junges Blut. In deinen Jahren hat man Kraft Und zum Erwerben Muth. "Ach nein, erwerben kann ich's nicht, Es steht mir gar zu fern. Es weilt so hoch, es blinkt so schön, Wie droben jener Stern." Die Sterne, die begehrt man nicht, Man freut sich ihrer Pracht, Und mit Entzücken blickt man auf In jeder heitern Nacht. "Und mit Entzücken blick' ich auf, So manchen lieben Tag; Verweinen laßt die Nächte mich, So lang' ich weinen mag."
Sechs Lieder im Volkston, für mittlere Stimme , opus 6
by Alexis Holländer (1840 - 1924)
Translations available for the entire opus: ENG ITA
1. Wie kommt's, dass du so traurig bist  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Trost in Thränen", written 1801-02, first published 1804
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Troost in tranen", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Comfort in tears", copyright ©
- ENG English (Edgar Alfred Bowring) , "Comfort in tears", appears in The Poems of Goethe, first published 1853
- FRE French (Français) (Gérard Labrunie) , "Consolation dans les larmes"
- ITA Italian (Italiano) (Antonio Zencovich) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cottaschen Buchhandlung, 1827, pages 96-97, and with Taschenbuch auf das Jahr 1804, Herausgegeben von Wieland und Goethe, Tübingen, in der Cotta'schen Buchhandlung, pages 115-116.
1 Schubert (in the autograph): "eigen"2 Schubert (Friedlaender edition): "vertraure"
2. Agnes  [sung text not yet checked]
Rosenzeit! wie [schnell]1 vorbei, Schnell vorbei Bist du doch gegangen! Wär' mein Lieb' nur blieben treu, Blieben treu, Sollte mir nicht bangen. Um die Ernte wohlgemut, Wohlgemut Schnitterrinnen singen. Aber, ach! mir [kranken]2 Blut, Mir [kranken]2 Blut Will nichts mehr gelingen. Schleiche so durch's Wiesental, So durch's Tal, Als im Traum verloren, Nach dem Berg, da tausendmal, Tausendmal, Er mir Treu' geschworen. Oben auf des Hügels Rand, Abgewandt, Wein' ich bei der Linde; An dem Hut mein Rosenband, Von seiner Hand, Spielet in dem Winde.
Text Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Agnes", written 1831, first published 1838
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Agnes", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Time of roses! How quickly past", copyright ©
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "Agnès", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- GER German (Deutsch) (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Agnese", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Eduard Mörike, Gedichte, Dramatisches, Erzählendes, Zweite, erweiterte Auflage, Stuttgart: J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachf., 1961, page 62.
Note: written for the novel Maler Nolten, in which it had the title "Refrain-Liedchen"1 Wöbbe: "bald"; further changes may exist not shown above.
2 1877 version, also used by Kahn, E. Kauffmann, and Wetzel: "krankem"
3. Die Bekehrte  [sung text not yet checked]
Bei dem Glanz der Abendröthe Ging ich still den Wald entlang, Damon saß und blies die Flöte, Daß es von den Felsen klang, So la la! . . . Und er zog mich [zu]1 sich nieder, Küßte mich so [hold, so]2 süß. Und ich sagte: blase wieder! Und der gute Junge blies, So la la! . . . Meine [Ruh]3 ist nun verloren, Meine Freude floh davon, Und ich [hör']4 vor meinen Ohren Immer nur den alten Ton, So la la, le ralla! . . .
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Die Bekehrte", written 1796, first published 1797
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "La convertida", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "The woman converted", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Paul England) , no title
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Convertie", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GER German (Deutsch) [an adaptation]
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "La convertita", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Johann Wolfgang von Goethe, Sämmtliche Werke, Volume 1, Stuttgart und Tübingen, J. G. Cotta'scher Verlag, 1854, p. 5.
1 Medtner: "an"2 Medtner, Stange: "hold und"
3 Medtner: "Ruhe"
4 Medtner: "höre"
4. Schäfers Klagelied  [sung text not yet checked]
Da droben auf jenem Berge, Da steh' ich tausendmal, An meinem Stabe [gebogen]1 Und [schaue]2 hinab in das Thal. Dann folg' ich der weidenden Herde, Mein Hündchen bewahret mir sie. Ich bin herunter gekommen Und weiß doch selber nicht wie. Da [stehet]3 von schönen Blumen [Die]4 ganze Wiese so voll. Ich breche sie, ohne zu wissen, Wem ich sie geben soll. Und Regen, Sturm und Gewitter [Verpass']5 ich unter dem Baum. Die Thüre dort bleibet verschlossen; [Doch]6 alles ist leider ein Traum. Es stehet ein Regenbogen Wohl über jenem Haus! Sie aber ist [weggezogen]7, [Und weit]8 in das Land hinaus. Hinaus in das Land und weiter, Vielleicht gar über die See. Vorüber, ihr Schafe, [vorüber]9! Dem Schäfer ist gar so weh.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Schäfers Klagelied", written 1801, first published 1804
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Klaaglied van de herder", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "High upon that mountain", copyright ©
- ENG English (Leon Malinofsky) , "Shepherd's lament", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Complainte du berger", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Su quella montagna lassù", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Elegia del pastore", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- RUS Russian (Русский) (Elena Kalinina) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cottaschen Buchhandlung, 1827, pages 94-95, and with Taschenbuch auf das Jahr 1804, Herausgegeben von Wieland und Goethe, Tübingen, in der Cotta'schen Buchhandlung, pages 113-114.
1 Schubert: "hingebogen"; Zelter: "bogen"2 Schubert (only second version): "sehe"
3 Schubert (only second version): "steht"
4 Schubert: "Da steht die"
5 Zelter: "Vergeß'"
6 Schubert (only second version): "Und"
7 Schubert: "fortgezogen"; Zelter: "weg gezogen"
8 Schubert (only second version): "Gar weit"; Naumann: "Weit"
9 Schubert: "nur vorüber"
5. Das zerbrochene Ringlein  [sung text not yet checked]
[In einem kühlen Grunde]1 da geht ein Mühlenrad, mein Liebchen ist verschwunden, [die]2 dort gewohnet hat. Sie hat mir Treue versprochen, gab mir einen Ring dabei, sie hat die Treue gebrochen, das Ringlein sprang entzwei. Ich möcht' als Spielmann reisen [weit]3 in die Welt hinaus, und singen meine Weisen und [gehn]4 von Haus zu Haus. Ich möcht' als Reiter fliegen wohl in die blut'ge Schlacht, [um stille]5 Feuer liegen [Im Feld bei dunkler]6 Nacht. [Hör' ich]7 das Mühlrad gehen, [Ich]8 weiß nicht, was ich will, Ich möcht' am liebsten sterben, Dann wär's auf einmal still.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Das zerbrochene Ringlein", appears in Gedichte, in 7. Romanzen
- sometimes misattributed to Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862)
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "The mill wheel (The broken ringlet)", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Dans une froide vallée", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "La ruota del mulino", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- LIT Lithuanian (Lietuvių kalba) (Giedrius Prunskus) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Note: Kreutzer's version is sometimes erroneously credited to Uhland. The original poem is also sometimes titled "Untreue" and substitutes "Liebste" for "Liebchen" in line 1-3.
2 Kreutzer: "das"
3 Kreutzer: "wohl"
4 Kreutzer: "zieh'n"
5 Kreutzer: "an stillem"
6 Kreutzer: "einsam bei kühler"
7 Kreutzer: "Ich hör"
8 Kreutzer: "und"
6. Gefunden  [sung text not yet checked]
Ich ging im Walde So für mich hin, Und Nichts zu suchen, Das war mein Sinn. Im Schatten sah ich Ein Blümchen stehn, Wie Sterne leuchtend, Wie Äuglein schön. Ich wollt' es brechen, Da sagt' es fein: "Soll ich zum Welken Gebrochen sein?" Ich grub's mit allen Den Würzlein aus, Zum Garten trug ich's Am hübschen Haus. Und pflanzt' es wieder Am stillen Ort; Nun zweigt es immer Und blüht so fort.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Gefunden", written 1813
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Laura Prichard) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "J'allais dans la forêt", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Il trovatello", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission