Ich bin eine Glockenblum', aus der ein' Elfe singt; ich blühe schlank und träumend, die Stimme zaub'risch klingt. Es trinken umher im Garten viel' Blumen von der Luft, der Mohn in brennender Farbe, die Ros' in heißem Duft. Und noch von hundert andern sind Mohn und Ros' umringt; ich bin eine Glockenblum', aus der ein' Elfe singt.
Sechs Lieder für Sopran oder Tenor mit Piano , opus 32
by Alexander Fesca (1820 - 1849)
1. Ich bin eine Glockenblume
Text Authorship:
- by Ida, Baronin von Reinsberg-Düringsfeld (1815 - 1876), as Thekla
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2. O, stille dies Verlangen  [sung text not yet checked]
O stille [dies]1 Verlangen, Stille die süße Pein! Zu seligem Umfangen Laß den Geliebten ein! Schon liegt die Welt im Traume, [Blühet]2 die duft'ge Nacht; Der Mond im blauen Raume Hält für die Liebe Wacht. Wo zwei sich treu umfangen, [Da giebt]3 er den holdesten Schein. [O stille dies Verlangen, Laß den Geliebten ein!]4 Du bist das süße Feuer, Das mir am Herzen zehrt; [Lüfte]5, lüfte den Schleier, Der nun so lang' mir wehrt! Laß mich vom [rosigen]6 Munde Küssen die Seele dir, Aus meines [Busens]7 Grunde Nimm meine Seele dafür - O stille dies Verlangen, Stille die süße Pein, Zu seligem Umfangen Laß den Geliebten ein! Die goldnen Sterne grüßen So klar vom Himmelszelt, Es geht ein [Wehn]8 und Küssen Heimlich durch alle Welt, Die Blumen selber neigen Sehnsüchtig einander sich zu, Die Nachtigall singt in den Zweigen - Träume, liebe auch du! O stille dies Verlangen, Laß den Geliebten ein! Von Lieb' und Traum umfangen Wollen wir selig sein.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Emanuel Geibel. Erste wohlfeile Ausgabe, Nijmegen s. a.
1 Staehle: "das" (second setting)2 Lewy: "Blüht"
3 Lewy: "Giebt"
4 Lewy: "O stille dies Verlangen,/ Stille die süße Pein!/ Zu seligem Umfangen/ Laß den Geliebten ein!"
5 Lewy: "O lüfte"
6 Lewy: "ros'gen"
7 Lewy: "Herzens"
8 Lewy: "Wehen"
3. Die einsame Träne
Was will die einsame Thräne? Sie trübt mir ja den Blick. Sie blieb aus alten Zeiten In meinem Auge zurück. Sie hatte viel' leuchtende Schwestern, Die alle zerflossen sind, Mit meinen Qualen und Freuden, Zerflossen in Nacht und Wind. Wie Nebel sind auch zerflossen Die blauen Sternelein, Die mir jene Freuden und Qualen Gelächelt ins Herz hinein. Ach, meine Liebe selber Zerfloß wie eitel Hauch! Du alte, einsame Thräne, Zerfließe jetzunder auch!
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), title 1: "Was will die einsame Träne", title 2: "Was will die einsame Thräne?", appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 27
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Marta Garcia Cadena) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Jos. Van de Vijver) , "Eenzame traan"
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Wat wil het eenzame traantje?", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "What does this solitary tear mean?", copyright ©
- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Que veut cette larme solitaire", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Cosa vuole questa lacrima solitaria?", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Modern German would change "Thräne" to "Träne".
4. Das Mädchen am Fenster
Was leitet immer deinen Gang, wenn mittagshell die Glocke schallt, wenn sie am Abend wieder hallt, ein und denselben Pfad entlang? Siehst du am Fenster dort das Engelsbild, das ziehet an mit einem Blick so mild! Was bringet dich in volle Glut, treibt dir das Blut den Wangen zu, raubt dir die so gewohnte Ruh', macht schwankend dich wie Meeresflut? Siehst du am Fenster dort das holde Kind, das trägt die Schuld im Auge so gelind! Was füllet oft so wonniglich, so sehnsuchtsvoll die stille Brust, wenn du in süße Himmelslust gedankenvoll verlierest dich? Es ist am Fenster dort das liebe Bild, was dir entgegenschaut so engelmild! Das Bild ist wirklich wunderlieb, und ist der wahre Widerschein von einem Herzen engelrein, dem nur ein Schwermutswölkchen blieb. Ich sah am Fenster auch das schöne Kind, wie zog mich an das Auge so gelind! Es stützt die schwanenweiße Hand den Kopf mit lock'gem Seidenhaar, das neckend schwarze Augenpaar, es ist der reinen Seele Pfand! So sah am Fenster ich mit einem Blick das liebe Bild und wurde still entzückt! Wo Unschuld gleich der Sterne Glanz so selig strahlt, so sanft und rein, wo Milde füllt das ganze Sein, da flicht sich leicht Fortunas Kranz. O schönes Los, dich, holde Maid, zu seh'n, wie du am Fenster bist so wunderschön!
5. Ich wollt', meine Schmerzen
Ich wollt, meine Schmerzen ergössen Sich all in ein einziges Wort, Das gäb ich den lustigen Winden, Die trügen es lustig fort. Sie tragen zu dir, Geliebte, Das schmerzerfüllte Wort; Du hörst es zu jeder Stunde, Du hörst es an jedem Ort. Und hast du zum nächtlichen Schlummer Geschlossen die Augen kaum, So wird dich mein Wort verfolgen Bis in den tiefsten Traum.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 61
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Ik wou dat mijn smart zich tezamen", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Siân Goldthorpe) (Christian Stein) , "I wish my pain would flow into a single word", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Je voudrais que mes peines s'écoulent", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- HEB Hebrew (עברית) [singable] (Hamutal Atariah) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Note: in Zenger's score, the first time we reach stanza 1, line 2, word 5, it is "einzig", and "einziges" in the repetition.
6. Die Verlass'ne
O kehr' zurück, lass dich erweichen, was tat ich dir, warum mich flieh'n? Könnt meine Stimme dich erreichen, du hättest mir schon längst verzieh'n. Mein Herz kann nur dein Bild umschließen, noch gestern warst du ja mein Glück. Sahst du nicht meine Tränen fließen? O kehr' zurück, o kehr' zurück! Ich will den Ton der Stimme hören, die einst mir ew'ge Liebe schwur, die mich einst konnte hold betören, ich will sie hören einmal nur! Ich will das Lächeln noch befragen, das einstmals war mein ganzes Glück. Mein Herz kann nur an deinem schlagen; o kehr' zurück, o kehr' zurück! O kehr' zurück, der Liebe Stunden, sie kehren wieder neu und schön. Bist du nicht ewig mir verbunden, kann Schwur und Treu' der Wind verweh'n? Wenn Sorg' und Kummer dich umschweben, teil' ich nicht jedes Missgeschick? Ich bin ein Teil von deinem Leben; o kehr' zurück, o kehr' zurück!