Auf mit der Brust! und sei's dem Jammer! Empor den Blick! und sei's zur Sonne! Kaum gibt es in der engsten Kammer Für eine Welt von Glück und Schmerz. Wer aus des Daseins tiefstem Bronne Nicht Freud geschöpft und Leid getrunken, Bis daß er weinend hingesunken -- Der fühlt dich nicht, o Menschenherz! Nur in dem Wechselkampf der Tage Kann eines Lebens Ernte reisen; Drum nur hinein in Luft und Plage! Hinaus aus's Meer das Storm verheißt! Hier gilt es mutig zuzugreisen; Wer mit dem Schicksal nicht gerungen, Nicht durch die Nacht zum Licht gedrungen -- Der kennt dich nicht, o Menschengeist!
Sechs Lieder für Männerchor , opus 49
by Richard Kleinmichel (1846 - 1901)
1. Auf mit der Brust!  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by (Karl) Ludwig Pfau (1821 - 1894), no title, appears in Gedichte [1858], in 2. Leben, in Lieder vom Herzen, no. 16
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2. Wach auf, du schöne Träumerin  [sung text not yet checked]
Wach auf, Du schöne Träumerin, wach auf! Der Trennung lange Nacht ist hin, wach auf! Vergangen ist nun Leid und Noth, Dein Liebster kommt im Morgenroth, Wach' auf! Die Lerchen singen vor ihm her: wach auf! Zu seinen Füßen rauscht das [Wehr]1: wach auf! Was Ton und Stimme hat, das singt, Daß Dir's durch alle Fenster klingt: Wach auf! In's Kämmerlein, in's Herz hinein: wach auf! Die Erde liegt im Sonnenschein, wach auf! Und Lenz und Lieb' erfüllt den Sinn -- Wach auf, du schöne Träumerin, Wach auf!
Text Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914), "Wach' auf, Du schöne Träumerin!", appears in Lieder, in Liebeslieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Serenade", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Julius Rodenberg, Berlin: Oswald Seehagen, 1864, page 18.
Note: modern German would change the following spellings: "Noth" -> "Not", "Morgenroth" -> "Morgenrot", etc.
1 Marschner: "Meer"3. Durch die Felder musst du schweifen  [sung text not yet checked]
Durch die Felder mußt du schweifen, Die im Sonnenstrahle prangen, Durch die grünen Wälder streifen, Ist dein Herz von Gram befangen; Laß von Quellen, laß von Bächen Über dich den Segen sprechen! Nicht in deiner dumpfen Klause Sitze mit des Schmerzes Geistern, Herren werden sie im Hause, Draußen wirst du sie bemeistern; Draußen vor dem freien Glücke Fliehn sie scheu und klein zurücke! In der Lüfte Wellen tauche Deine Brust, die kummerschwüle, In des Himmels reinem Hauche Deine heiße Stirne kühle; Schau, allüberall liegt offen, Wie gediegnes Gold, das Hoffen! Wieder lernst du frohe Lieder, Und mit menschlich schönem Triebe Lernest du die Liebe wieder, Ach, die längst vergessne Liebe; Quellen, Bäume, Blumenkerzen Reden dir von Menschenherzen!
Text Authorship:
- by (Friedrich) Julius Hammer (1810 - 1862), no title, appears in Schau um dich, und schau in dich, in Licht und Geist
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4. Am Rhein  [sung text not yet checked]
Wie glüht er im Glase! Wie flammt er so hold! Geschliffnem Topase Vergleich' ich sein Gold. Und Düfte entschweben Ihm blumig und fein. Gott schütze die Reben Am sonnigen Rhein! Durchbraust uns sein Feuer, So schmilzt unser Sinn Für Euch nur getreuer, Ihr Mädlein, dahin! Wir schwärmen von Rosen, Von Minnen und Frei'n. Gott schütze die Rosen Am sonnigen Rhein! Ob oft auch der Tropfen Den Trinker bezwingt, Herz-Drücken und Klopfen Die Schönheit uns bringt -- Wir wollen's vergeben, Vergessen, verzeih'n Den Rosen und Reben Am sonnigen Rhein!
Text Authorship:
- by Frida Schanz (1859 - 1944), "Am Rhein"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Signale für die musikalische Welt, dreiundvierzigster Jahrgang, ed. by Bartholf Senff, Leipzig: Verlag von Bartholf Senff, 1885, page 356. Appears in issue no. 23.
5. Auf dem See  [sung text not yet checked]
Wie ladest du zur Wellenbahn, O Sonne, Himmelsschein! Es wieget leise sich der Kahn Die Ruder tauchen ein! Schon schweben wir im Flug dahin, Entlang dem dunkeln Wald. Er rauscht und neigt sich, mitzuziehn, Wir aber scheiden bald. Denn immer weiter führt die Fluth, Der stillen Hoffnung Trieb, Als suchte sie ein süßes Gut, Das in der Ferne blieb. O Echo, das vom Berge schallt, Du gleichest unserm Glück: Wenn einst die Gegenwart verhallt, Erinnrung tönt zurück.
Text Authorship:
- by (Christian) Friedrich Beck (1806 - 1888), "Lied auf dem Wasser zu singen"
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6. Curiose Geschichte  [sung text not yet checked]
Ich bin [einmal etwas hinausspaziert]1, Da ist mir ein närrisch Ding passiert: Ich sah einen Jäger am Waldeshang, Ritt auf und nieder den See entlang; Viel Hirsche sprangen am Wege dicht; Was tat der Jäger? -- Er schoß sie nicht, Er blies ein Lied in den Wald hinein -- Nun sagt mir, ihr [Leut']2, was soll das sein? Und als ich weiter bin fort spaziert, Ist wieder ein [närrisches]3 Ding mir passiert: In kleinem Kahn eine Fischerin Fuhr stets am Waldeshange dahin; Rings sprangen die Fischlein im Abendlicht; Was tat das Mädchen? -- Sie fing sie nicht, Sie sang ein Lied in den Wald hinein -- Nun sagt mir, ihr [Leut']2, was soll das sein? Und als ich wieder zurück spaziert, Da ist mir das närrischste Ding passiert: Ein leeres Pferd mir entgegen kam, Im See ein leerer Nachen schwamm, Und als ich ging an den Erlen vorbei, Was hört' ich drinnen ? -- Da flüsterten Zwei, Und 's war schon spät und Mondenschein -- Nun sagt mir, ihr [Leut']2, was soll das sein?
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Kuriose Geschichte", appears in Lieder, in Romanzen und Balladen [formerly Bilder], first published 1833
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Lieder eines Malers mit Randzeichungen seiner Freunde, Neuherausgegeben von Adolf Bothe, München: Verlag Rösl u. Cie, 1919, pages 23-24.
1 Seiffert: "einmal hinausspaziert"(according to Hofmeister); Wallnöfer: "einmal Abends hinausspaziert"; further changes may exist not shown above.2 Millöcker: "Leute"
3 Millöcker: "närrisch"