Der Mond kommt still gegangen Mit seinem [goldnen Schein]1, Da schläft [in]2 holdem Prangen Die müde Erde ein. Im Traum die Wipfel weben, Die Quellen rauschen sacht; Singende Engel durchschweben Die [blaue]3 Sternennacht Und auf den Lüften schwanken Aus manchem treuen Sinn Viel tausend Liebesgedanken Über [die]4 Schläfer hin. [Und]5 drunten im [Thale, da funkeln]6 Die Fenster von Liebchens Haus; Ich aber [blicke]7 im Dunkeln Still in die [Welt]8 hinaus.
Sechs Lieder für Alt mit Pianofortebegleitung , opus 35a
by Hans Michael Schletterer (1824 - 1893)
1. Nachtlied  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Nachtlied", appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lübeck und Bonn
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De maan komt stil gevaren", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (David Kenneth Smith) , "The moon so peaceful rises", copyright © 1996, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist)
- ENG English (Sharon Krebs) , "Night song", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , "Kuu kohoaa hiljaa esiin", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "La lune vient doucement", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- GER German (Deutsch) (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Emanuel Geibel, Gedichte, vierte Auflage, Berlin: Verlag von Alexander Duncker, 1845, page 18.
Note: in Lachner's score, the first word of stanza 4 is "Da" but becomes "Und" in the repetition.
1 Bernoully: "holden Schein"; Thuille: "Silberschein"2 Grimm: "mit"
3 Würst: "laue"
4 Würst: "den"
5 Lachner: "Da"
6 Kinkel: "Thale funkeln", Umlauft: "Tal, da funkeln"
7 Thuille: "blick'"
8 Umlauft: "Nacht"
2. Im Arm der Liebe schlumm're ein  [sung text not yet checked]
Im stillen Stübchen dämmert die Nacht, Am Bettlein sitzet ein Weib und wacht; Ein blonder Knabe lächelt ihr zu Am Mutterbusen, wie fromm die Ruh'! Sie wieget und singet beim Lampenschein: "Arm der Liebe - so schlummre ein!" Im kühlen Grunde am Waldeshang - Die Wipfel rauschten, die Quelle klang; Wir saßen einsam, nur ich und du. Ach, Herz am Herzen, wie süß die Ruh'! Du sangst in die Seele mir tief hinein: "Im Arm der Liebe - so schlummre ein!" Vom Friedhof tönet ein Glöcklein bang' Dem Pilger zu seinem letzten Gang; Hier legt'er nieder so Stab und Schuh: Im Schoß der Erde, wie tief die Ruh'! Sie senken hinab den schwarzen Schrein: "Im Arm der Liebe - so schlummre ein!"
Text Authorship:
- by Georg Scheurlin (1802 - 1872), "Im Arm der Liebe"
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3. Altschwedisches Volkslied  [sung text not yet checked]
Gewiß ist Keiner in weiter Welt Vertraut mit der Sorge Klagen, Wie der, der sie in tiefer Brust Bei Tag und Nacht muß tragen. Ich bin allganz wie das Vögelein, Das einsam flattert im Haine So fern von der Welt, unter'm Himmelszelt: Gott tröst', den verlassen die Seine. Ich bin allganz wie der kleine Fisch, Der schwimmt am Meeresgründe, Wenn die andern Fischlein eilen zum Spiel -- Mir blutet die Herzenswunde.
Text Authorship:
- by Peter Johann Willatzen (1824 - 1898), "Altschwedisches Volkslied", appears in Nordlandsharfe
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4. Wo ist der Ort, an dem du weilst?  [sung text not yet checked]
Wo ist der Ort, an dem du weilst? An diesem Orte will ich sterben. Kein andrer Port auf wildem Meer; In diesem Porte will ich sterben. Es läßt Karun von seinem Gold, Der Reiche nicht von seinem Horte; Wo wäre mir ein Hort, wie du? Bei diesem Horte will ich sterben. Und wenn du dich vor mir verbirgst, Und wenn du deine Pforte schließest, An dieser Pforte lager' ich, An dieser Pforte will ich sterben. Das letzte Wort aus meinem Mund, Was wird es sein? Dein süßer Name. Wie fiele mir ein andres ein? Mit diesem Worte will ich sterben.
Text Authorship:
- by Georg Friedrich Daumer (1800 - 1875), no title, appears in Hafis - Eine Sammlung persischer Gedichte, in Hafis, no. 32, first published 1846
Based on:
- a text in Persian (Farsi) by Hafis (Mohammed Schemsed-din) (c1327 - 1390) [text unavailable]
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Confirmed with G. Fr. Daumer, Hafis. Eine Sammlung persischer Gedichte. Nebst poetischen Zugaben aus verschiedenen Völkern und Ländern, Hamburg: Bei Hoffmann und Campe, 1846, page 19.
5. Venezianisches Gondolierliedchen  [sung text not yet checked]
Nächtig führt ich in dem Nachen Meine Liebe Blond und schlank; Wollten zwar zusammen wachen, Doch ihr holdes Auge sank: Und ich weckte sie zuweilen, Doch sie blieb im Schlummer liegen; Denn der Barke sanftes Wiegen Wiegte bald sie wieder ein. Und, vom Wolkenstreif durchzogen, Kam der helle Mond heran. Da umblinkten lichte Wogen Unsrer Gondel sanfte Bahn. Und ein leises Lüftchen spielte Mit der Locke goldner Fülle, Hob mit zartem Hauch die Hülle Von des Mädchens Busen los. So von ihrem Reiz umfangen, Ruht ich da in trunkner Lust, Nah den Rosen ihrer Wangen, Nah dem Mund und nah der Brust. Tausend wechselnde Gefühle Sproßten mir aus diesen Zügen, Eine Regung, ein Vergnügen, Das ich kaum zu nennen weiß. Angebannt von Wonn und Liebe, Mußt ich sehn und wieder sehn, Ach! und Amors regem Triebe Konnt ich kaum noch widerstehn. Und ich schloß die Augenlider, Wollte schlummern leise, leise, Doch so nah dem Feuerkreise Fand ich weder Rast noch Ruh.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "La Biondina"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La Biondina", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
6. Die Tochter der Heide  [sung text not yet checked]
Wasch dich, mein Schwesterchen, wasch dich! Zu Robins Hochzeit gehn wir heut: Er hat die stolze Ruth gefreit. Wir kommen ungebeten; Wir schmausen nicht, wir tanzen nicht Und nicht mit lachendem Gesicht Komm ich vor ihn zu treten. Strähl dich, mein Schwesterchen, strähl dich! Wir wollen ihm singen ein Rätsel-Lied, Wir wollen ihm klingen ein böses Lied; Die Ohren sollen ihm gellen. Ich will ihr schenken einen Kranz Von Nesseln und von Dornen ganz: Damit fährt sie zur Hölle! Schick dich, mein Schwesterchen, schmück dich! Derweil sie alle sind am Schmaus, Soll rot in Flammen stehn das Haus, Die Gäste schreien und rennen. Zwei sollen sitzen unverwandt, Zwei hat ein Sprüchlein festgebannt; Zu Kohle müssen sie brennen. Lustig, mein Schwesterchen, lustig! Das war ein alter Ammensang. Den falschen Rob vergaß ich lang. Er soll mich sehen lachen! Hab ich doch einen andern Schatz, Der mit mir tanzet auf dem Platz - Sie werden Augen machen!
Text Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Charles James Pearson) , "Daughter from the wilds", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Lave-toi, ma sœurette, lave-toi !", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission